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Ausgabe 30/2024
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Erbversprechen - Der Senioren-Sicherheits-Berater informiert

Der Senioren-Sicherheits-Berater informiert

Aktuell erneut kursierende Betrugsmasche: Erbversprechen

Nachrichten, die zu gut klingen, um wahr zu sein, haben meist einen Haken. So auch Mitteilungen, die derzeit wieder gehäuft verschickt werden und ein Vermögen per Erbschaft ankündigen. Dahinter verbirgt sich meistens Betrug. Wer eine SMS, eine E-Mail oder auch ein Schreiben erhält, in dem von einem Erbe wegen des Vermögens eines verstorbenen Verwandten die Rede ist, sollte vorsichtig sein.

Wer darauf eingeht, erhält kein Vermögen, sondern erleidet einen Schaden, der bis zum finanziellen Ruin führen kann. Mal geben sich die handelnden Personen als Anwälte des Verstorbenen aus, mal als Erbenermittler, die gegen eine Gewinnbeteiligung einen Erben für ein herrenloses Vermögen suchen. Die betrügerischen Schreiben stammen häufig aus den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Spanien oder Frankreich.

  • Vorgehensweise: Die Kriminellen versprechen Ihnen ein Vermögen. Durch intensive Kommunikation wird Vertrauen aufgebaut und Nähe hergestellt. Oft erstellen Kriminelle sogar Webseiten, um ihre erzählte Geschichte zu beweisen oder missbrauchen Namen von existierenden Personen. Die Betrüger wollen so möglichst professionell erscheinen. Häufig geben sich die Betrüger als real existierende Anwaltskanzleien aus. Bei einer Internetrecherche stellt man dann fest, dass es die Kanzlei unter der angegebenen Adresse tatsächlich gibt, was Vertrauen erweckt. Erst bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass die angegebenen Daten wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse nicht mit denen auf der Homepage der Kanzlei übereinstimmen.
  • Das Geld scheint bereits zum Greifen nah. Doch plötzlich erfahren Sie, dass Sie erst noch einen Geldbetrag überweisen müssen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Steuern, Versicherungsgebühren, Spesen, Anwaltskosten oder Ähnliches wären noch zu begleichen, bevor man das Erbe erhalten könne. Die Kriminellen versprechen Ihnen, dass Sie das Geld zurückbekommen. Doch wer überweist, verliert sein Geld. Solange der Betroffene zahlt, finden die Betrüger immer neue Gründe, warum das Erbe noch nicht ausgezahlt werden kann. Die nicht enden wollenden Forderungen werden dabei oft mit offiziell aussehenden Dokumenten untermauert. Mitunter verlangen die Kriminellen so lange Geld, bis die Opfer den Betrug bemerken. Aber dann sind die Betrüger nicht mehr erreichbar und das gezahlte Geld ist verloren.
  • Kriminelle versenden oftmals Ausweiskopien, um Vertrauen aufzubauen. Lassen Sie sich davon nicht täuschen, denn die Ausweise sind gestohlen. Spätestens, wenn Sie aufgefordert werden, vorab Geld zu überweisen, können Sie davon ausgehen, dass es sich um Betrug handelt. Brechen Sie den Kontakt ab! Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen! Erfahrungsgemäß wird Personen, die sich weigern zu zahlen, gedroht. Auch in diesem Fall gilt: Kontakt abbrechen und sich nicht einschüchtern lassen. Ignorieren Sie die Schreiben und weitere Kontaktaufnahmen und wenden Sie sich an die Polizei.
  • So erkennen Sie den Betrug: Hinterfragen Sie den Inhalt der SMS, der E-Mail oder des Schreibens, sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen darüber. Kann es wirklich sein, dass Sie ein Vermögen erben von Menschen, von denen Sie noch nie gehört haben? Geben Sie Teile des Inhalts oder die verwendeten Namen in eine Suchmaschine im Internet ein. Möglicherweise wird bereits auf Webseiten vor dem Betrug gewarnt.
  • Wenn bereits gezahlt wurde: Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei. In vielen Fällen fordern Kriminelle Ihren Ausweis, insbesondere in diesem Fall sollten Sie die Polizei einschalten. Denn die Ausweiskopien können für weitere Verbrechen in Ihrem Namen verwendet werden! Nehmen Sie zur Polizei alle Unterlagen mit, die Sie zu dem Vorfall haben. Dazu gehören z.B. E-Mails, Kommunikation über Messenger-Dienste, Zahlungsbelege mit Bankverbindung, Screenshots, evtl. festgehaltene IP-Adressen oder Telefonnummern.
  • Suchen Sie Rat und Hilfe bei der Opferschutzorganisation „Weißer Ring“.

Alles Gute, bleiben Sie sicher!