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Illinger Seiten
Ausgabe 33/2022
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Editorial

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

als am Donnerstag um 14:20 Uhr die Sirenen in Illingen heulten und kurz darauf mehrere Feuerwehrautos losfuhren, klang das schon sehr bedrohlich. Um 14:31 Uhr ergab ein Anruf bei der Integrierten Leitstelle in Saarbrücken, dass sich am Rand von Ottweiler-Lautenbach ein gewaltiger Flächenbrand in Richtung Wohngebiet ausbreitete – wie eine Walze -, und dass alle verfügbaren Feuerwehren im Kreis gefordert waren, auch unsere Illinger Wehr. Was wir in den letzten Jahren aus anderen Ländern und Regionen kennen, ist plötzlich auch bei uns Realität: Gewaltige Flächenbrände. Wassermangel, Dürre, extreme Trockenheit sorgen für außergewöhnliche Gefahr. Wer täglich im Wald unterwegs ist, läuft durch Problem- und Risikozonen. Aufgeplatzte Wege, extrem trockene Böden, kranke Bäume, dürre Äste, lockeres Wurzelwerk – ich kann mich nicht erinnern, dies in diesem Ausmaß schon bei uns gesehen zu haben. Extreme Vorsicht ist geboten. Rauchen und offenes Feuer am Waldrand und auf trockenen Wiesen müssen tabu sein, das Wegwerfen von Kippen sollte strikt verboten sein, denn die gefährden Umwelt und vor allem Trinkwasser und stellen eine erhebliche Brandgefahr dar.

In Lautenbach war die Illinger Feuerwehr mit Tanklöschfahrzeug, Einsatzleitfahrzeug und Drohne im Einsatz – zusammen mit Feuerwehren aus dem ganzen Kreisgebiet. Am Abend war der Brand unter Kontrolle. Danke allen Feuerwehrleuten, vor deren ehrenamtlicher Arbeit wir größten Respekt haben. Ein weiteres Mal ist damit auch die Bedeutung unserer Spezialdrohne deutlich geworden. Andreas Kuhn hat für den Aktuellen Bericht die Statements vor Ort abgegeben.

Da wir bei der Feuerwehr sind: Ich habe den Bauantrag für das neue Feuerwehrhaus Illingen unterschrieben. Die Planung steht. Dass dies allerdings im Saarland (mit Ausnahme des „Pilots“ Saarbrücken) noch immer nicht digital beantragt werden kann, sondern mit dicken Aktenordnern, ausgedruckten Plänen von Daten, die alle digital vorliegen, aber bürokratisch gesiegelt (also „gestempelt“), unterschrieben, gelocht und abgeheftet werden müssen, ist rückständig und nicht nachvollziehbar. Es muss doch möglich sein, im Saarland oder bundesweit eine App zu programmieren, die eine digitale Knopfdruck-Freigabe ermöglicht. Ganze Industrien laufen doch automatisiert. Saarland digital? Stelle ich mir schon zehn Jahre anders vor. Warum nicht einfach, wenn es kompliziert geht. So habe ich also den Bauantrag 140mal unterschrieben, obwohl es ein einziger Knopfdruck auch getan hätte.

Derweil fließt auf den Wasserterrassen des ehemaligen Höllgeländes Tiefenwasser aus einem artesischen Brunnen – zur Verbesserung des Kleinklimas in der Ortsmitte. Man braucht einen langen Atem, bis alle Brünnlein fließen. Es musste aber seit 2001 viel Wasser durchs Illtal fließen, bevor wir soweit waren. Immerhin können wir in Sachen Förderung sagen: An der Quelle saß der Knabe.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich in den nächsten Tagen kühlen und laben können.

Schöne Ferientage wünscht

Ihr Bürgermeister

Armin König