Gennweiler, Juli 2025 – Was bisher eine triste Bahnunterführung war, ist nun ein echter Blickfang: Im Rahmen des Ferienpassprojekts „Jugendkunst braucht Raum“ wurde der Tunnel in Gennweiler von Jugendlichen aus der Gemeinde Illingen in ein fantasievolles Gesamtkunstwerk verwandelt – kreativ begleitet vom Künstler Edem Dippel und organisiert vom Jugendbüro Illingen. Eine Woche lang wurde gesprayt, skizziert, gefeiert und – ganz nebenbei – ein grauer Durchgang in ein buntes Wunderland verwandelt. Inspiriert vom Motto „Folge dem weißen Kaninchen“, angelehnt an Alice im Wunderland, gestalteten die Jugendlichen gemeinsam einen überdimensionalen Graffiti-Zug, der sich nun farbenprächtig durch die Tunnelwände schlängelt.Jeder Wagon erzählt eine eigene Geschichte: Vom Superheldenabteil über Fußballfieber bis hin zu fantastischen Burgen und surrealen Uhrwelten – die Motive sind ebenso vielfältig wie die jungen Künstlerinnen und Künstler selbst. Und obwohl jeder Wagon individuell gestaltet wurde, ergibt sich am Ende ein stimmiges Gesamtbild: ein fantasievoller Zug durch eine Welt der Träume, Farben und Ideen.Bevor jedoch die ersten Farbnebel durch den Tunnel zogen, hieß es erst mal: Fläche reinigen, Tunnel abkleben, Sprühdosen sortieren – echte Vorarbeit also, bevor die Kunst Einzug halten konnte. Doch der Aufwand hat sich gelohnt: Mit jeder Spraydose wurde der Tunnel lebendiger, lauter, bunter. Und das nicht nur optisch, sondern auch im Denken.
Bürgermeister Andreas Hübgen ließ es sich nicht nehmen, persönlich vorbeizuschauen – wie bereits bei früheren Graffiti-Projekten. Er zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Jugendlichen:
„Ich finde es großartig, wie unsere jungen Leute mit so viel Kreativität und Einsatz diesen Ort für sich erobert und mit neuem Leben gefüllt haben.“Natürlich kam auch der Spaß nicht zu kurz: Beim gemeinsamen Mittagessen – organisiert vom zuverlässigen Party Service Strauss aus Hüttigweiler – wurde gut gegessen, gelacht und auf kreative Höchstleistungen angestoßen. Ob vegane Bolognese, Wrap-Buffet oder das feierliche Schnitzel-Finale – kulinarisch war das Projekt ebenfalls ein kleines Kunstwerk. Ein besonderer Moment: Einer der Teilnehmenden feierte während der Aktion seinen Geburtstag – gekrönt mit Krone, Kuchen und einem lautstarken Ständchen im Echo des Tunnels.
Ein herzliches Dankeschön geht an:
• die LEADER-Region SaarMitte, die das Projekt durch Fördermittel aus dem Regionalbudget ermöglichte
• die Deutsche Bahn, die die Tunnelwände zur Verfügung stellte
• den SV Kerpen Illingen 09, der sein Vereinsheim als kreative Homebase öffnete
• Herrn Buchholz, der logistisch mit anpackte und half, wo es nötig war
• sowie alle Jugendlichen, die mit Ideen, Farbe und Herzblut dieses Projekt zum Leben erweckt haben
Am Ende war klar: Der Tunnel ist jetzt mehr als ein Durchgang – er ist ein Ort der Begegnung, ein Ausstellungsraum im Vorbeigehen und ein starkes Zeichen dafür, was junge Menschen bewegen können, wenn man ihnen Raum gibt. Illingen ist durch dieses Projekt ein Stück bunter geworden – im besten Sinne.
Jugendkunst braucht Raum – und sie bekommt ihn in Illingen. Und wer wissen möchte, wie bunt ein Tunnel wirklich sein kann, sollte vielleicht einfach mal in Gennweiler dem weißen Kaninchen folgen.