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Ausgabe 36/2022
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wenn man zur Schultüten-Fraktion der Eltern und Großeltern gehört, ist dieser Schulbeginn 2022/2023 ein ganz besonderes Ereignis. Aufregung, Stolz, Spannung sind elementar zu Beginn des neuen Lebensabschnitts der Kinder und Enkel. Gespannt sind aber natürlich in besonderem Maße die Kinder. Sie erleben eine neue Welt, auch wenn sie bereits erste Besuche in der Grundschule gemacht und Lehrer*innen kennengelernt haben. Schule wird jetzt Alltag in spannenden, bewegten Zeiten. Als Gemeinde tun wir alles, um unseren Kindern die bestmögliche Ausstattung zu ermöglichen – analog und digital. Daseinsvorsorge ist fundamental. Schule ist ein ganz wichtiger Teil dieser Daseinsvorsorge. In den Grundschulen Hüttigweiler, Illingen und Uchtelfangen sind engagierte, kreative Schulleitungen aktiv. Sie begeistern Kinder, holen sie im Alltag ab und vermitteln neben den Kulturtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen mit Sachkunde, Sport und Musik Dinge, die im Leben wichtig sind. Es macht Spaß, mit unseren Schulleitungen zusammenzuarbeiten. Illingen ist ein guter Bildungsstandort – modern, weltoffen, leistungsstark und vor allem kinderfreundlich. Dafür sorgen unsere weiterführenden Schulen, die einen hervorragenden Ruf haben. Aber auch für sie ist die Frage der Rahmenbedingungen wichtig. Anbau an der Arnold-Fortuin-Gemeinschaftsschule, neue Heizzentrale, neue Sporthalle im Schulzentrum - das sind wichtige Meilensteine. Aber natürlich geht es auch um den praktischen Alltag. Diesmal reden wir nicht über Lüftungsgeräte, sondern darüber, wie wir mit reduzierten Temperaturen über den Winter kommen. Hoffen wir, dass wir in Sachen Corona durch Schutzmaßnahmen bestens gerüstet sind und dass der Unterricht, der auf dem Plan steht, auch gehalten werden kann. Als Optimist drücke ich die Daumen. Wissen ist wichtig für alle, Bildung hilft, das Leben zu bewältigen. Und deshalb wird es auch weitere große Investitionen in Schulen und Ganztagsbetreuung geben. Ich hoffe, dass es auch beim Ausbau der Kindergartenplätze bald voran geht. Es gibt da einige Hürden, die wir zu überwinden haben. An die Autofahrer*innen geht mein alljährlicher Appell: Bitte nehmen Sie Rücksicht auf die Kinder, fahren Sie langsam, drängeln Sie nicht, schützen Sie die Kinder und respektieren Sie die Elternlotsen. Die „Lotsen“ machen einen tollen ehrenamtlichen Dienst, ebenso wie die „Busfahrer*innen“ des „Laufenden Schulbusses“. Vielen herzlichen Dank.

Einladen will ich Sie zum Talk „Altersbilder: neu denken“ mit Cordula Weimann am 15. September um 19 Uhr im Foyer der Illipse. Cordula Weimann ist Gründerin von „Omas for future“. Sie hatte 2019 im Alter von 60 „Omas for future“ mit mittlerweile über 60 regionalen Untergruppen gegründet, um die Generation der „Verursacher“ an die Mitverantwortung zu erinnern und zur Verhaltensänderung im Kleinen zu animieren.

Eröffnet haben wir eine Ausstellung mit Fotografien von Andreas Engel in der Alten Lateinschule, der Galerie von Dr. Ingeborg Besch, in der Lateingasse 5 in Illingen. Dort sind bis Ende Oktober Schwarz-Weiß-Bilder über den ersten Bauabschnitt auf dem ehemaligen Höllgelände zu sehen – spektakulär zum Teil, reportagehaft und gleichzeitig künstlerisch. Die Ausstellung ist Kunst und Dokumentation zugleich, Zeitgeschichte und Bewahrung des Erbes. Für die neueste Geschichte Illingens ist diese Ausstellung von überragender Bedeutung. Andreas Engel ist ein Meister des Mediums Fotografie. Er hat den Blick fürs Detail. Und er hat den Blick für Abläufe. Wir erleben gerade einen fundamentalen Wandel im Zentrum der Gemeinde, generiert aus über 1300 Bürger*innenideen. Die Kinder und Familien haben bereits die Wasserterrassen erobert, die Eis-Esser*innen den Werner-Woll-Platz, und sie werden auch das erobern, was noch kommt. Diese gigantische Transformation mit der Kamera zu dokumentieren ist für eine Gemeinde fundamental. Es sind immer Momentaufnahmen. Sie zeigen Veränderung – und dass Illingen nie stehengeblieben ist. Sie zeigen Mut und Kreativität.

Andreas Engel dokumentiert es. Er ist mittlerweile ein Großer der Fotografie. In der Modernen Galerie des Saarlandmuseums hängt eines seiner Bilder derzeit unmittelbar neben den Stars Bernd und Hilla Becher, Lyonel Feininger und Monika von Boch. Das ist die Crème de la Crème der Fotografie. Für Andreas Engel, den viele als SZ-Fotograf kennen, ist es nicht die erste Ausstellung. Er hat schon in der Vergangenheit großartige Fotos ausgestellt, meist reportagehaft. Aber er arbeitet auch mit sperrigen Objekten. Er macht die Welt greifbar. Er macht deutlich, was die kleine und die große Welt im Innersten zusammenhält. Dass die Alte Lateinschule mittlerweile ein Kulminationspunkt der Bildenden Kunst in der Region ist, ist noch viel zu wenig bekannt. Herzlichen Dank an Ingeborg Besch – und herzlichen Glückwunsch. Schauen Sie rein in der Alten Lateinschule. Sie müssen nichts kaufen, Sie müssen auch nichts fragen. Sie dürfen sich einfach umschauen und begeistern lassen von der Faszination der Schwarz-Weiß-Bilder. Kunst schlägt Pflöcke ein. Kunst verändert. Kunst erlaubt aber auch der Künstlerin, dem Künstler die große Freiheit, die mehr denn je selbst gelebt und erfahren und manchmal auch erobert werden muss.

Viel Spaß und viel Neugier bei den Eroberungen wünscht

Ihr Bürgermeister

Armin König