die Gasumlage ist weg. Gott sei Dank. Wir haben in Illingen - auch beim Gaswerk - sehr früh auf die Tücken dieser Umlage hingewiesen. Die Petition, die von Illingen an den Deutschen Bundestag ging, ist damit auch erledigt. Erfreulich ist, dass nun auch ein Energiepreisdeckel kommen soll. Und so haben wir doch eigentlich am Tag der Deutschen Einheit 2022 Grund zum Feiern. Ich weiß: So richtig zu Feiern ist uns dann doch nicht zumute angesichts der Weltlage, der Inflations- und Rezessionsgefahren. Andererseits: Man stelle sich nur einmal vor, die DDR existierte noch und würde zum System Putin gehören. Man mag es sich nicht ausdenken in diesen Krisentagen, in denen wir ganz offensichtlich von russischer Seite auf wirtschaftskriegerische Art attackiert werden. Wir erinnern uns an Turnhallen-Unterbringungen auch in Illingen, lokale und überregionale Hilfsaktionen und bewegende Begegnungen.
Und im Saarland? Hier gilt jetzt das Prinzip Hoffnung. Der geplante Milliardenzukunftsfonds für das Saarland könnte uns allen helfen - aber nur, wenn jetzt nicht einfach nur Schulden gemacht werden, ohne dass wir auf Erneuerung setzen. Der Fonds setzt voraus, dass wir bereit sind zu Veränderungen. Mehr Netzwerke, mehr Kooperationen, mehr Zukunft, weniger Bedenkenträger, weniger Bürokratie - das wäre die Botschaft. Leider passiert gerade das Gegenteil: Die von oben verordnete digitale Grundsteuererfassung ist eine bürokratische Zumutung für zigtausende Menschen, die damit nicht zurecht kommen. Und wir als Gemeinde dürfen nicht helfen. Die flächendeckende Einführung von Umsatzsteuern für kommunale Leistungen ist ein europäischer Irrsinn, dem Deutschland irgendwann zugestimmt hat, um die Privaten gegenüber der Öffentlichen Hand zu puschen. Dies umfassende Umsatzbesteuerung müssen wir jetzt auch einführen. Damit wird alles teurer, und kommunale Zusammenarbeit wird massiv erschwert. Was für ein Unsinn. Und was passiert da?: rechte Tasche (Gemeinde) in die linke Tasche (Finanzbehörden/Staat). Wer sich das ausgedacht hat? Liberalisierer und Lobbyisten.
Aber wir kriegen das alles hin, feiern die Feste im Herbst, wie sie fallen und schützen uns vor Corona. Feiern wir also Erntedank und deutsche Einheit und bald St. Martin und Nikolaus und in nicht allzu großer Ferne Weihnachten, denn die ersten Lebkuchen wurden schon gesichtet.
In diesem Sinne schönen Einheits-Feiertag, fröhliche Herbsttage und eine coronafreie Zeit
Ihr Bürgermeister Armin König