Betrug am Telefon

Der Senioren-Sicherheits-Berater informiert

Betrug am Telefon

An dieser Stelle wurde schon desöfteren vor Betrügereien am Telefon gewarnt, z.B. vor dem sog. Enkeltrick oder der Abzocke mit WhatsApp. Die Kampagne der Sicherheitsbehörden gegen diese Betrügereien hat Wirkung gezeigt, Zahl und Schadenshöhe der vollendeten Taten sind seit einigen Monaten rückläufig. Dennoch gibt es keine Entwarnung: Weil die alte Masche irgendwann nicht mehr zieht, lassen sich die Betrüger immer wieder etwas Neues einfallen, um ihr kriminelles Geschäft zu betreiben. Sie geben sich z.B. als Anwälte von Verbraucherzentralen, Mitarbeiter von Firmen wie Microsoft, PayPal oder Amazon aus, der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

• Die Verbraucherzentralen warnen vor Anrufen von Betrügern in ihrem Namen. Diese stellen sich am Telefon unter der Bezeichnung ‚Verbraucherzentrale‘, ‚Verbraucherberatung‘ oder ‚Bundesamt für Verbraucherschutz’ vor. Oft geben sie sich als Anwälte aus und versprechen den Angerufenen einen Vorteil. Letztlich geht es aber immer darum, dass Sie Ihre persönliche Daten (z.B. Kontozugangsdaten) offenlegen sollen, die dann von den Kriminellen für den Betrug genutzt werden können. Folgende Legenden sind bekannt:
• Es wird behauptet, die Angerufenen aus Werbelisten löschen zu können.
• Es wird auf die Möglichkeit von Gebührenerstattungen von Banken oder Sparkassen hingewiesen.
• Eine angebliche Gesetzesänderung bei Lebensversicherungen soll besprochen werden.
• Es soll eine Umfrage oder Beratung zur Senkung der Energiekosten durchgeführt werden.
• Angebliche Rechnungen aus Gewinnspielen sollen bezahlt werden, ansonsten wird mit Kontopfändung oder Gerichtsverfahren gedroht.
• Es wird behauptet, es läge eine Inkassoforderung vor, die mit einer sofortigen Barzahlung erledigt werden könne, das Geld werde am nächsten Tag abgeholt.
• Bedenken Sie: Die echten Verbraucherzentralen rufen nie unaufgefordert an und kommen auch nicht unangemeldet zu Ihnen nach Hause. Behauptet jemand am Telefon oder an der Tür, von der Verbraucherzentrale zu sein, seien Sie skeptisch. Hinterfragen und verifizieren Sie die Angaben der Anrufer oder Besucher. Denken Sie daran, dass auch im Display des Telefons angezeigte Rufnummern ‚gefälscht’ sein können (sog. „Call-ID-Spoofing“).
• Firmen wie Microsoft rufen Sie nicht an, wenn Sie nicht selbst um Unterstützung gebeten haben. Ziel der ungebetenen Anrufe ist stets, an persönliche Zugangsdaten zu gelangen bzw. durch Fernzugriff die Steuerung Ihres Computers zu übernehmen und so die Möglichkeit zu haben, den geplanten Betrug durchzuführen.
• Auch im Namen von Diensten wie Amazon und PayPal wird telefonisch versucht, an persönliche Daten zu gelangen. Die Kriminellen teilen den Amazon-Kunden z.B. mit, dass alle Dienste des Kontos deaktiviert seien. Um diese wieder zu aktivieren, müssten sie ihre Kontodaten verifizieren, sonst würden die Konten eingefroren. Bekannt ist auch die Methode, dass eine automatisierte Stimme am Telefon darüber informiert, dass angeblich eine Zahlung über mehrere hundert Euro bei PayPal veranlasst worden sei. Falls man diese stoppen wolle, soll man eine Taste drücken. Nach Drücken der Taste meldet sich ein angeblicher Mitarbeiter des Bezahldienstes. Beachten Sie solche Anrufe nicht, drücken Sie keine Taste am Telefon und überprüfen Sie Ihr Konto beim Bezahldienst. Amazon, PayPal und andere Internet-Dienste fordern niemals dazu auf, telefonisch Zahlungsinformationen, einschließlich Geschenkkarten (oder „Bestätigungskarten“, wie sie von Betrügern auch genannt werden) für Produkte oder Dienstleistungen anzugeben.
• Melden Sie Betrugsversuche der Polizei und den betroffenen Dienstleistern und Unternehmen. Die Nummern unerwünschter Anrufer können Sie bei Ihrem Internet-Anbieter oder in Ihrem Router bzw. Telefon sperren (lassen). Nutzen Sie auch die Möglichkeit der Beschwerde bei der Bundesnetzagentur.

(Quellen: Verbraucherzentrale, Polizei)

Alles Gute, bleiben Sie sicher!

Senioren-Sicherheits-Berater

für die Gemeinde Illingen: Reimund Detambel, Tel.: 06825-4049071