Im Herbstferienprogramm der Gemeinde Illingen ging es dieses Mal in die Hauptstadt nach Berlin.
Mit 21 Jugendlichen starteten wir am Samstag vor den Herbstferien mit dem Zug in Richtung Hauptstadt. 2 x Umsteigen und dann mit dem ICE direkt zum Berliner Hauptbahnhof. Fast 8 Stunden haben wir auf den Schienen verbracht um am späten Nachmittag / frühen Abend Berlin wohlbehalten zu erreichen. Dort angekommen fuhren wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins gebuchte Hostel im Stadtteil Mitte / Moabit. Das Amstel Hostel hatte neben gemütlichen Zimmern auch eine gemütliche Lobby mit Klavier und einen GamingRoom mit Tischkicker, Tischtennis und Billard zu bieten. Nach Beziehen der Zimmer hatte dann jeder Zeit das umliegende Viertel auf eigene Faust zu erkunden und euch mit einem leckeren Abendessen zu stärken. Der Abend klang dann gemeinsam mit Spielen in der Lobby aus.
Am darauffolgenden Sonntag tauchten wir ein, in die Welt der großen Politik. Wir besuchten den deutschen Bundestag. Dort bekamen wir im Plenarsaal eine interessante Führung mit allerlei Hintergrundinformationen zum politischen Ablauf und dem Gebäude an sich. Danach durften wir dann die 360 Grad Aussicht über Berlin in der Glaskuppel genießen. Mit einem kostenlosen Audio Guide entdeckten wir die Skyline von Berlin. Anschließend hieß es dann: „Ab in die City“. In Kleingruppen machten wir die Straßen von Berlin unsicher und erkundeten unsere Hauptstadt. Auf dem Mauerparkflohmarkt – einem Flohmarkt der Superlative konnten wir so manchen Schatz entdecken. Uns erwartete ein unvergleichlicher Mix aus Trödel, selbstgemachten Accessoires, Second-Hand-Klamotten, antiken Möbeln und einem kulinarischen Angebot.
Der nächste Tag startete mit einem Besuch am Brandenburger Tor. Eines der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Berlin. Das Tor befand sich früher im Sperrbereich und war weder für Menschen aus dem Osten noch aus dem Westen zugänglich. Als früheres Mahnmal der Teilung Berlins wurde das Tor nach der Wende zu einem Symbol der deutschen Einheit und damit zu einem bekannten Wahrzeichen. Nach diesem Besuch hatte dann jeder wieder Zeit Berlin auf eigene Faust zu erkunden. Einige nutzten den Kürfürstendamm für eine ausgiebige Shoppingtour, andere besuchten das Spionagemuseum, wandelten auf den Spuren von Street Art oder nutzten die Sightseeing Busse: Siegessäule, KaDeWe, Bikini Berlin oder Potsdamer-und Alexanderplatz. Berlin hat so einiges zu bieten.
Wir setzten uns auch mit der Geschichte Berlins auseinander und besuchten unter anderem den Checkpoint Charlie und tauchten in die Geschichte des geteilten Berlins und des kalten Krieges ein. In der Ausstellung „Typographie des Terrors“, die sich vor allem mit den Taten der Nazis, ihrer Machtübernahme in Berlin und deren Folgen für Juden und anderen Minderheiten in der NS Zeit in Berlin aber auch dem Kriegsende beschäftigt. Gegen Abend trafen wir uns dann alle wieder im Hostel und es hieß: ab geht die Party! Ein Besuch der Schülerdisco Matrix stand auf dem Programm. Gemeinsam feierten und tanzten wir in den ehemaligen U-Bahnbögen, die von der Matrix-Crew zu einer Disco umgebaut wurden.
Am letzten Tag unserer Berlinreise stand ein Besuch des Denkmahls der ermordeten Juden Europas auf dem Programm. Dieses Denkmal ist eine zentrale Holocaust-Gedenkstätte und ein Ort des Gedenkens an bis zu 6 Millionen Opfer. Dort bekamen wir eine sehr interessante Führung: was ist eigentlich Antisemitismus? Welche Opfergruppen gab es im Holocaust? Was heißt eigentlich jemanden zu Gedenken? Diesen und vielen anderen Fragen sind wir an diesem Tag nachgegangen. Gemeinsam liefen wir durch die 2711 unterschiedlich hohen Stelen und ließen dieses Kunstwerk gemeinsam auf uns wirken. Danach besuchten wir dann noch das Informationszentrum im Untergrund in der südöstlichen Ecke des Stelenfelds. Dieser Ort ergänzt die durch das Denkmal abstrakt vermittelte Form der Erinnerung mit detaillierten Informationen zu den Opfern. In vier Themenräumen informierten wir uns über exemplarische Familiengeschichten aus unterschiedlichen jüdischen Lebenswelten, die durch den Holocaust zerstört wurden. Im Raum der Namen lauschten wir der Verlesung von Kurzbiografien ermordeter oder verschollener Juden.
Wir lasen originale Schriftstücke von Opfern des Holocaust, deren Familien und erfuhren von ihren traurigen Schicksalen. Eine originale Postkarte zu lesen, geworfen aus einem Viehtransporter mit Abschiedsworten einer Mutter an ihre Kinder – das hat für uns alle die Erinnerung/ das Gedenken an die 6 Millionen Opfer personalisiert. Unseren letzten Abend ließen wir mit gemeinsamem Pizzaessen und der ein oder anderen Runde Werwolf im Hostel ausklingen. Am nächsten Morgen machten wir uns dann alle gemeinsam mit dem Zug auf die Heimreise. Eine erlebnisreiche Woche mit vielen Eindrücken und Erlebnisse ging damit zu Ende.