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Ausgabe 47/2022
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Der Bürgermeister informiert

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

kühl ist es geworden, auch in vielen Büros, Hallen, Stuben. Unterkühlt ist auch die Stimmung im Land, die Versorger haben unvermeidliche Schreiben geschickt, in denen sie um Verständnis bitten, dass Energiepreise steigen. Zinsen steigen, Inflation, die Zeiten sind schwierig. Sollen wir fatalistisch werden? Wächst vielleicht auch Wut? Auch wenn wir vor Ort die Letzten sind, die die Hunde beißen und keine Schuld tragen? Oder ist dies vielleicht auch eine Chance, näher zusammenzurücken, uns auf unsere Stärken zu besinnen und durch eigene Aktivitäten, durch Gemeinsamkeit und Herzenswärme Kräfte zu sammeln, zu bündeln und denen zu helfen, die Hilfe am dringendsten brauchen? Illingen ist doch ein gutes Pflaster – immer schon gewesen und auch jetzt noch. Wenn ich in alten Aufzeichnungen blättere, stoße ich immer wieder auf Appelle des Mutmachens, des sozialen Zusammenhalts. Ich weiß, dass Worte allein wenig bewirken. Aber sie sind nicht wirkungslos. Und es gibt ja Muster an Aktivitäten, die anspornen: soziale Aktivitäten, Sammlungen, Aktionen, Nachbarschaftshilfen. Stellvertretend nenne ich auch das Deutsche Rote Kreuz, die Engagierte Stadt, den ASB, die AWO, die Caritas, die Diakonie, die Kolpingjugend und die Stiftungen. Gerade vor Ort kommt Hilfe immer an. Jetzt rücken auch die Tarifpartner wieder stärker in den Fokus. Gewerkschaften fordern höhere Lohnabschlüsse, was bei den Metallern gelungen ist. Nach intensiven Verhandlungen mit den Arbeitgebern haben beide Seiten einen Abschluss vereinbart. Ja, wir brauchen sie sehr, die Gewerkschaften. Gut, dass sie aktiv sind. Es gibt keine „unsichtbare Hand des Marktes“ und der Marktwirtschaft. Und deshalb muss Marktwirtschaft immer eine soziale sein.

Auch die Gemeinden sind gefordert. Wir in Illingen helfen, wo wir können. Im Rathaus, im Bürgerbüro und auf dem Bauhof arbeiten Menschen, die freundlich sind und unbürokratisch Hilfe leisten. Wir beraten, wir unterstützen, wo dies möglich ist. Die Tafel ist eine wichtige Anlaufstelle. Wie im letzten Jahr veranstalten wir als Gemeinde auch in diesem Jahr eine Weihnachtswunschbaum-Aktion – von Bürgerinnen und Bürgern für Kinder: Die Illinger Stiftung für Bürger erfüllt im Namen der Gemeinde Herzenswünsche für Kinder aus Familien mit finanziellen Sorgen, an Weihnachten soll möglichst kein Kind ohne Geschenk sein. Bis zum 29. November nehmen wir noch Wünsche entgegen, bis zum 3. Dezember werden die Wunschlisten in den Illinger Seiten und unter www.illingen.de veröffentlicht. Das ist soziales Miteinander, ganz praktisch.

Es sind schwere Zeiten, für manche auch dunkle Zeiten. Gerade deshalb haben wir uns entschieden, Lichter der Hoffnung vor dem Fest des Friedens leuchten zu lassen. Wir tun dies in bescheidenerem Umfang als früher. Aber dunkel soll es nicht sein im Advent. Und deshalb freuen wir uns auch über die Advents-Märkte, die Weihnachtsaktionen (wie die von Christoph Meiser, der eine Heiligabend-Aktion im Bistro initiiert hat) von Vereinen und unseren Ortsteilen und über alle privaten und kirchlichen sozialen Aktivitäten. Auch den Nikolausritt von Ortsrat und Reitverein soll es zum zweiten Mal geben, diesmal mit einem richtigen Pferd.

Eine der beeindruckendsten sozialen Aktionen ist die Aktion Palca, die nach der Corona-Pause endlich wieder ein Impression Musicale veranstalten konnte. Wie immer wird damit ein Projekt der Entwicklungszusammenarbeit für Menschen unterstützt, die weit unterhalb der Armutsgrenze leben. Diesmal ist es ein Bildungsprojekt in Argentinien.

Danke allen, die Lichter der Hoffnung anzünden, die Mut machen, die konkret helfen, die spenden, die anderen unter die Arme greifen. Und danke an alle, die unsere Herzen in diesen kühlen Zeiten erwärmen. Auch das ist „Klimapolitik“. Und der Tornado vor unserer Haustür in Urexweiler? Hat der auch mit Klimapolitik zu tun? ARD-Wetterexperte Donald Bäcker hat im Aktuellen Bericht gesagt, man könne Tornados nicht exakt vorhersagen. Sie seien ein Wetterphänomen, unabhängig vom Klimawandel. Aber der macht es wahrscheinlicher, dass sie öfter auftreten. Dieses Phänomen kann auch uns treffen und deshalb sind Katastrophenschutz und Prävention so wichtig. Der kostet Geld und braucht Menschen, die diesen Schutz gewährleisten. Ohne die vielen Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler wären wir ziemlich verloren. Gut, dass wir sie haben. Und danke für ihr tolles Engagement. Auch über Hochwasserschutz müssen wir reden. Er wird uns in den nächsten Tagen in allen Ortsteilen beschäftigen. Bürgerbeteiligung ist angesagt – überall. Auch da gilt: Vorsorge ist wichtig und richtig.

Wir tun was und wollen auch in schwierigen Zeiten motivieren und mobilisieren. Ob das gelingt, wissen wir nicht. Aber nichts zu tun, wäre der falsche Ansatz. Dass wir anpacken, zeigen wir in Illingen schon seit vielen Jahren. Dazu möchte ich Sie auch weiter ermuntern: Dass wir selbst Hoffnung verbreiten – und damit Licht in die dunkle Jahreszeit bringen. Und lassen Sie uns Herz-Erwärmer sein.

In diese Sinne wünsche ich eine gute Woche

Ihr Bürgermeister Armin König