Die Organisatorin Elke Schleppi vom Fachbereich 4 der Gemeinde Illingen freute sich über die gute Resonanz zu diesem interessanten Vortrag im Illinger Rathaus. Ihr war es ein besonderes Anliegen ältere Menschen zu diesem wichtigen Vortragsthema und den gesetzlichen Neuerungen, die voraussichtlich im nächsten Jahr anstehen, aufzuklären. So freute sie sich, wieder die überaus kompetente und erfahrene Referentin Martina Maas vom Pflegestützpunkt Neunkirchen als Vortragende begrüßen zu können. Vielen Gästen ist Martina Maas schon aus ihrer langjährigen Tätigkeit in ihrem Zuständigkeitsgebiet Illingen bekannt. Und sie wissen ihren kompetenten Rat zu schätzen.
Im Vortrag informierte sie die Anwesenden zunächst über grundlegende Fragestellungen im Zusammenhang mit einem Antrag auf Feststellung des Grades der Pflegebedürftigkeit. Sie wies darauf hin, dass der Pflegestützpunkt nur für gesetzlich Versicherte zuständig ist. Um von Pflegebedürftigkeit im gesetzlichen Sinn sprechen zu können, muss diese auf Dauer für mindestens 6 Monate bestehen und zwar in der gesetzlich festgelegten Schwere (§15). Damit Pflegebedürftigkeit überhaupt festgestellt und ein Grad festgelegt werden kann, ist zuvor eine medizinische Begutachtung durch den medizinischen Dienst des Saarlandes erforderlich. Dieser ist durch alle Krankenkassen beauftragt, außer der Knappschaft, diese hat einen eigenen medizinischen Dienst. Maßgeblich für das Vorliegen von gesundheitlich bedingten Beeinträchtigungen ist der Grad der Selbständigkeit der betroffenen Person. Eine Person gilt als selbständig, die eine Handlung allein, d. h. ohne Unterstützung durch andere Personen oder unter Nutzung von Hilfsmitteln durchführen kann. Dabei wird durch den medizinischen Dienst die Selbständigkeit beurteilt, die noch vorhanden ist. Bei der Beurteilung werden 6 Bereiche berücksichtigt wie folgt: Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Problemlagen, Selbstversorgung, Bewältigung von und selbständiger Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen und Belastungen sowie Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte.
Die Referentin wies darauf hin, dass die Begutachtung in der Regel als persönliches Gespräch in der Häuslichkeit mit einer Gutachterin oder einem Gutachter des Medizinischen Dienstes stattfindet. In der Regel also als Hausbesuch oder auch Telefoninterview. Dabei sei es wichtig zu wissen, dass es gut ist, beim Besuch des MDK eine Vertrauensperson, die die Situation des Betroffenen gut kennt dabei zu haben. Wichtig sei, nichts aus falscher Scham zu verschwiegen, aber auch nichts hinzuzufügen, was vielleicht nicht stimmt. Wenn etwas nicht mehr geht, sollte das auch genauso gesagt werden. Während der Begutachtung soll der tatsächliche Zustand des zu Pflegenden gezeigt werden. Nur dann kann eine korrekte Einstufung des Pflegegrades erfolgen. Jederzeit sei es auch möglich innerhalb der vorgesehenen Frist Widerspruch gegen einen Bescheid einzulegen oder auch nach einem halben Jahr einen Antrag auf Höherstufung zu stellen, wenn sich die Selbständigkeit ggfls. weiter verringert hat.
Abschließend betonte Martina Maas vom Pflegestützpunkt Neunkirchen, dass Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen jederzeit gerne bei Fragen zur Verfügung stehen. Gerne kann ein persönlicher Termin im Stützpunkt Neunkirchen, Knappschaftsstr. 1 ausgemacht werden unter Tel. 06821/102 676 Martina Maas. Sie ist zuständig für die Gemeinde Illingen mit ihren Ortsteilen. Sie informiert und berät zu allen Themen rund um das Thema Pflege und hilft auch gerne bei der Antragstellung. Auch ein Besuch in der Häuslichkeit ist möglich.
Frau Maas gab während ihres Vortrages immer wieder Gelegenheit Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Hiervon wurde rege Gebrauch gemacht und alle diskutierten engagiert.
Nach diesem sehr gelungenen Vortrag übernahm Elke Schleppi gerne die Verabschiedung der Gäste. Sie überreichte im Namen der Gemeinde Illingen, des Seniorenbeirats und der VHS Illingen e.V. ein Weinpräsent an Martina Maas und bedankte sich bei der Referentin für den sehr praxisnahen und überaus kompetenten Vortrag.