Ausgabe 50/2024
>> Leben in Illingen
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Betrug auf Second-Hand-Plattformen
Der Senioren-Sicherheits-Berater informiert
Betrug auf Second-Hand-Plattformen
Second-Hand-Plattformen wie Kleinanzeigen, Vinted oder Willhaben sind beliebt - nicht nur bei Kundinnen und Kunden, sondern auch bei Betrügern. Mit einer relativ neuen Betrugsmasche auf kleinanzeigen.de werden arglose Privatverkäufer ausgetrickst. Betrüger geben z.B. vor, Geld über das System "Sicheres Bezahlen" auf der Plattform zu überweisen – nur um damit an die Bankdaten von Verkäufern zu kommen.
- Auf der Plattform Kleinanzeigen gibt es seit einigen Jahren die Funktion "Sicher bezahlen". Eigentlich soll sie das Handeln auf dem Online-Marktplatz sicherer machen. Der Käufer zahlt den Kaufpreis für die Ware an eine Online-Plattform, die mit Kleinanzeigen zusammenarbeitet. Ist das Produkt bei ihm angekommen, wird das Geld an den Verkäufer ausgezahlt. Das Problem: Nicht jeder ist mit der Funktion vertraut und weiß, wie sie funktioniert. Das nutzen Betrüger aus. Der angebliche Käufer erklärt, dass die Transaktion über die Plattform nicht funktioniert oder dass es technische Probleme gibt. Sie senden den Verkäufern einen Link, der sie zu einer externen Seite führt. Dort sollen die Verkäufer dann ihre Konto- und Kreditkartendaten eingeben, damit die vermeintlichen Käufer das Geld an sie zahlen können. Deshalb: Bleiben Sie immer im Portal und klicken Sie nicht auf Links, die Sie auf andere Seiten führen. Geben Sie Ihre Bankdaten nicht leichtfertig preis.
- Eine Funktion, die ebenfalls für mehr Sicherheit auf den verschiedenen Second-Hand-Plattformen sorgen soll, ist der Käuferschutz des Zahlungsdienstleisters PayPal. Wenn ein gekaufter Artikel nicht versendet wurde oder die gelieferte Ware erheblich von der Angebotsbeschreibung abweicht, kann der Käufer den Kaufpreis zurückverlangen. Die Masche der Betrüger: Sie bestehen auf eine Zahlung ohne Käuferschutz. Stattdessen sollen Käufer die Option "Geld senden an Freunde und Familie" nutzen. Dadurch können Käufer das gesendete Geld nicht wieder zurückfordern, falls die Ware nicht angekommen ist oder nicht der Artikelbeschreibung entspricht. Der Käuferschutz bei Paypal bietet jedoch auch keine absolute Sicherheit. Im Endeffekt entscheidet Paypal, ob es eine Rückerstattung gibt oder nicht. In manchen Fällen ist es schwierig, ein Fremdverschulden nachzuweisen.
- Grundsätzlich sollte man nicht per (Vorab-) Überweisung zahlen. Dann besteht nämlich kaum eine Chance, das Geld zurückzubekommen. Wer selbst etwas verkaufen will, sollte keine Schecks als Zahlungsmittel annehmen und die Transaktion gut dokumentieren. Falls die Möglichkeit besteht, sollten Verkäufer und Käufer eine persönliche Übergabe vereinbaren. Dann kann die Ware vor Ort begutachtet und bezahlt werden.
- Die Betrüger versuchen auch, die Kommunikation auf externe Messenger wie WhatsApp zu verlagern. Im Laufe des Austauschs versenden sie Nachrichten und leiten über Links auf nachgeahmte Webseiten weiter. Auf diesen gefälschten Seiten werden Sie aufgefordert, Ihre Online-Banking-, Ihren QR-Code zur Aktivierung der Security-App („Hinzufügen neues Gerät“) und/oder Kartendaten preiszugeben, um eine Zahlung zu tätigen oder zu bestätigen. Kommen Sie dieser Aufforderung keinesfalls nach! Fotografieren und teilen Sie auf gar keinen Fall den QR-Code zum „Hinzufügen eines neuen Geräts“ mit Dritten. Dieser QR-Code wird niemals zum Erhalt oder Versand von Zahlungen gebraucht. Zusammen mit Ihren Zugangsdaten können Betrüger so aber die komplette Kontrolle über Ihr Online-Banking erlangen.
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Die Polizei warnt davor, dass die Betrüger ihre Methoden stetig weiterentwickeln und immer schwerer zu durchschauen sind. Früher konnte man Phishing-Nachrichten oft an Rechtschreibfehlern oder schlecht übersetzten Formulierungen erkennen. Aber durch Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) sind diese Nachrichten heute nahezu fehlerfrei.
(Quellen: ZDF, Verbraucherzentrale Hamburg)
Alles Gute, bleiben Sie sicher!
Senioren-Sicherheits-Berater
für die Gemeinde Illingen:
Reimund Detambel
Tel.: 06825-4049071