Künstliche Intelligenz (KI) hat auch für Verwaltungen großes Potenzial. Vor diesem Hintergrund hat die Verbandsgemeinde Jockgrim ein dreimonatiges Kooperationsprojekt mit der Dualen Hochschule Mannheim (DHBW) initiiert. In diesem unterstützen Studierende des Studiengangs „Öffentliche Wirtschaft” die Verbandsgemeindeverwaltung dabei, passgenaue Rahmenbedingungen für den sicheren, datenschutzkonformen und zielgenauen Einsatz von KI durch ihre Mitarbeitenden zu entwickeln. Bei einer Zwischenpräsentation Anfang Mai stellten die Studierenden erste vielversprechende Ergebnisse vor.
„Die Aufgaben der Verwaltung sind im Laufe der Jahre stetig gestiegen. Vor dem Hintergrund der Herausforderung durch den Fachkräftemangel sehen wir im Einsatz von KI Potenzial zur Arbeitsentlastung und zur Verbesserung der Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern. Dabei hat die Wahrung des Datenschutzes höchste Priorität. Den direkten Kontakt zu unseren Bürgerinnen und Bürgern werden wir durch den Einsatz von KI nicht verlieren“, so Bürgermeister Karl Dieter Wünstel, der das Projekt mit der Hochschule mit großem Interesse verfolgt.
„Für unsere Studierenden bietet sich mit dem Projekt eine gute Gelegenheit, ihr im Studium erworbenes Wissen zur Lösung einer aktuellen Fragestellung der Verbandsgemeinde einzusetzen. Ich bin sicher, dass die Studierenden der Verbandsgemeinde Jockgrim fundierte Grundlagen für den Einsatz von KI liefern werden“, erklärt Prof. Dr. Ralf Daum, Professor für BWL – Öffentliche Wirtschaft und verantwortlicher Studiengangsleiter. Der kommunale Hintergrund der beteiligten Studierenden sei hierfür ein großer Vorteil, da alle von dualen Partnern der kommunalen Ebene stammen, überwiegend sogar aus Rheinland-Pfalz.
Die Initiative für das Kooperationsprojekt kam von Simon Sterbenk, dem Digitalisierungsbeauftragten der Verbandsgemeinde: „Bei KI betreten wir als Verwaltung Neuland. Das Thema bietet sich deshalb hervorragend für den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Verwaltung an. Zugleich wollen wir von anderen Städten und Gemeinden lernen. Unser Ziel ist es, das Thema gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen zu erschließen und es optimal in unserer Verwaltung zu implementieren.“ Eine vorbereitende, verwaltungsinterne Mitarbeiterbefragung hatte zuvor ergeben, dass sich die Mitarbeitenden umfassendere KI-Kenntnisse, einen klaren Regelungsrahmen für den dienstlichen Einsatz sowie passgenaue KI-Anwendungen für den eigenen Aufgabenbereich wünschen.