v.l.n.r. Dirk Reichle (Wissenschaftlicher Direktor der KABS), Karl Dieter Wünstel (Bürgermeister der VG Jockgrim), Mike Schönlaub (Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des LK Germersheim), Landrat Dr. Fritz Brechtel, Iris Fleisch (Bürgermeisterin VG Hagenbach) und Pilot Wolfgang Folger
Zur praktischen Vorführung der Einsatzmöglichkeiten eines Hubschraubers bei Waldbränden trafen sich am vergangenen Donnerstag auf Einladung des Bürgermeisters Marcus Schaile aus Germersheim und des Verbandsbürgermeisters Karl Dieter Wünstel aus Jockgrim, unter anderem Landrat Dr. Fritz Brechtel, Kreisfeuerfeuerwehrinspektor Mike Schönlaub, Bürgermeister*innen der Verbandsgemeinden, der wissenschaftliche Direktor der KABS Dirk Reichle sowie zahlreiche Pressevertreter*innen auf dem Hafenfestplatz in Germersheim.
Der Hubschrauber "tankte" mehrfach rund 500 Liter Löschwasser mittels Faltkorb (Außenlastbehälter) aus dem Germersheimer Hafenbecken und ließ es in mehreren Durchgängen wieder über dem Hafengelände ab. Pilot Wolfgang Folger, Geschäftsführer der Fa. Heli Air Alpine, der unter anderem im Auftrag der KABS im Rahmen der Stechmückenbekämpfung tätig ist, gelang es auf sehr anschauliche Weise zu demonstrieren, dass ein Hubschrauber in der Lage ist, mittels entsprechendem Behältnis Wasser aus einer Löschquelle zu schöpfen und es dann auch zielgenau dort abzuwerfen, wo es beispielsweise bei der Bekämpfung von Waldbränden benötigt werde. Laut Folger können bis zu 800 Liter Löschwasser in speziellen Außenlastbehältern transportiert werden.
Die Idee, im Falle eines Waldbrandes auf die Hubschrauber der KABS als zusätzliche Säule der Brandbekämpfung zurückzugreifen, entstand im April dieses Jahres nach einem Treffen der Kreiseinheit Vegetationsbrandbekämpfung. Verbandsbürgermeister Karl Dieter Wünstel kontaktierte seinen Kollegen Bürgermeister Marcus Schaile, um sich mit ihm über die Waldbrandgefahr auszutauschen und schlug vor, die Kompetenz der KABS e. V. (Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage) mit einzubinden. Bürgermeister Schaile, unter anderem stellvertretender Präsident der KABS, hatte das große synergetische Potenzial, das hinter den langjährigen Erfahrungen der KABS, unter anderem in Bezug auf die Koordination von Helikoptereinsätzen, sofort erkannt. Nachdem Hartwig Rihm, Präsident der KABS, ebenfalls die Idee unterstützte, konnte im nächsten Schritt ein Gespräch mit Landrat Dr. Fritz Brechtel stattfinden.
Landrat Dr. Fritz Brechtel begrüßte die Initiative und bedankte sich, dass, nach der Abstimmungsphase der Initiatoren Schaile und Wünstel mit der KABS, die praktische Hubschraubervorführung bereits so schnell umgesetzt werden konnte: Der Praxistest habe hervorragend funktioniert. Binnen weniger Minuten konnte ein Wasserbehälter nach dem anderen befüllt und abgesetzt werden. Das sei für die Zukunft eine deutliche Verbesserung des Waldbrandschutzes im Kreis Germersheim, so Dr. Fritz Brechtel. Der Landrat wird sich demnächst mit der Fa. Heli Air Alpine zu Gesprächen im Kreishaus treffen sowie mit den Feuerwehren des Kreises die weitere Vorgehensweise und Einsatzmöglichkeiten besprechen.
Bürgermeister Wünstel wertete die Vorführung als vollen Erfolg. Generell sei der Katastrophenschutz im Kreis sehr gut aufgestellt. Bezogen auf die Waldbrandbekämpfung zeichne sich nun eine weitere Säule der Unterstützung der Feuerwehren in Form Löschhubschrauber ab. Das vom Landrat angesprochene gemeinsame Konzept mit dem Katastrophenschutz des Landkreises werde die Möglichkeiten zur schnellen Brandbekämpfung deutlich erweitern und zum Schutz von Leben und Sachwerten effektiv beitragen, so Bürgermeister Karl Dieter Wünstel.