Artenreiches Grünland liefert wertvolles Heu und gehört zu den farbenfrohesten Biotopen. Unter den buntblühenden Kräutern gibt es aber auch Pflanzen, die für Nutztiere schädlich sind. Hierzu gehört das Jakobskreuzkraut. Die Giftstoffe dieses Krautes können nicht ausgeschieden werden, sondern sammeln sich im Körper (besonders in der Leber) an. Dadurch führt auch die wiederholte Aufnahme von kleinen Mengen zu einer Vergiftung, für die es keine Heilungsmöglichkeit gibt. Die verschiedenen Nutztiere reagieren unterschiedlich auf die Giftstoffe. Besonders gefährdet sind Pferde. Rinder sind etwas unempfindlicher. Die höchsten Giftmengen vertragen Schafe und Ziegen.
Die Pflanze ist bei ungestörten Wachstumsbedingungen zweijährig. Im ersten Jahr entwickelt sich nur eine Blattrosette, deren Einzelblätter 20 bis 30 cm lang werden können. Im zweiten Jahr bildet sich die Sprossachse mit den Blütenständen, die bis zu 2000 Korbblüten enthalten. Die Blütezeit beginnt im Juni und endet im Oktober. Die Hauptblütezeit liegt um den 25. Juli. Die Hauptverbreitung erfolgt mit dem Wind, wobei eine Entfernung von 50 m selten überschritten wird. Nach der Samenbildung stirbt die Mutterpflanze in der Regel ab. Um keimen zu können, benötigen die Samen offenen Boden, was das verstärkte Auflaufen in schlecht gepflegtem Grünland erklärt. Im Boden bleiben die Samen bis zu 25 Jahre keimfähig. Auch auf vegetativem Weg ist eine Vermehrung möglich.