Bad Sooden-Allendorf – „Da ist Musik drin.“ Mit diesen Worten hat der Dekan des Fachbereichs Technik an der örtlichen Diploma, Professor Dr.-Ing. Michael Namokel, eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Stadt Bad Sooden-Allendorf und der örtlichen Hochschule kommentiert. Das vierseitige Papier, am Dienstag von Bürgermeister Frank Hix und Namokel unterzeichnet, hat zum Ziel, bei Arbeitnehmern und Studenten die Lust zu wecken auf die nordhessische Kurstadt.
An erster Stelle steht dabei die Gewinnung von Fachkräften im ländlichen Raum, speziell in den örtlichen Kliniken, wo Rehabilitation und Pflege den höchsten Stellenwert einnehmen. Andererseits wurde eine gegenseitige Unterstützung vereinbart bei hochschulbezogenen, wissenschaftlichen Projekten, Foren und Veranstaltungen. Exemplarisch genannt werden eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Märchenstraße und die Automatisierungstechnik mit verschiedenen Industrie- und internationalen Partnern der Diploma.
Als Vorzüge von Bad Sooden-Allendorf und beste Voraussetzungen für „ein attraktives Miteinander“ sehen die Vertragspartner das malerische durch Fachwerk geprägte Stadtbild, ein „tolles Umfeld“ mit wunderschöner Natur, Gastfreundschaft und die Offenheit für Vielfalt.
Durch Befragungen wissenschaftlich herausgefunden werden sollen die Erwartungen und Wünsche potenzieller Arbeitnehmer. Auch kleinere Forschungsprojekte sind laut Hix im Gespräch. Studentinnen und Studenten sollen darüber hinaus mit dem Argument angelockt werden, dass Miete und Studiengebühren an der privaten Hochschule unter dem Strich günstiger seien als etwa in Hamburg, München oder Berlin, wie Namokel ausdrücklich betont.
Nach seinen Angaben befinden sich an der örtlichen Diploma aktuell 350 junge Frauen und Männer im Präsenzstudium, darunter auch viele Chinesen. Seit Jahren besteht mit dem Reich der Mitte eine enge Zusammenarbeit. Inzwischen hat die Hochschule auch ihre Fühler ausgestreckt nach Afrika und Indien.
Vor 26 Jahren in Bad Sooden-Allendorf eröffnet, beläuft sich das Angebot der staatlich anerkannten Hochschule mittlerweile auf 38 Bachelor- Masterstudiengänge. Sie unterhält Studienzentren und Kooperationspartner an bundesweit 29 Standorten.
Ausgelöst worden war die Kooperationsvereinbarung mit der Stadt durch die bevorstehende Schließung der Werra-Klinik in Bad Sooden-Allendorf. Das Haus unter der Leitung der Deutschen Rentenversicherung Bund schließt sich laut Bürgermeister Hix wegen eines Investitionsstaus von mehr als 80 Millionen Euro der Kurhessen-Klinik an, die in nur kurzer Entfernung unter Leitung der Deutschen Rentenversicherung Land steht und angeblich noch auf der Suche nach Fachpersonal ist. Noch völlig unklar ist unterdessen, was aus den Gebäuden der Werra-Klinik wird. zcc