alles hat seine Zeit und jede Zeit seine individuellen Schwerpunkte. Im Moment befinden wir uns in einem gesellschaftlichen Wandel. Haben sich die Menschen früher mit ihren Situationen eher abgefunden, so stehen sie heute auf, um für ihre Rechte und Meinung einzustehen. So protestieren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, im Moment besonders sichtbar die Landwirte, für die finanzielle Würdigung ihrer Arbeit. Aber auch in Bezug auf Recht, Freiheit und Demokratie werden die Rufe nach einer gerechten Behandlung immer lauter. Der Begriff der Gerechtigkeit ist definiert als ein subjektives Empfinden, das aufgrund der Vielfältigkeit keinerlei Allgemeingültigkeit erlangen kann.
Dennoch gehen die Menschen gemeinsam auf die Straße, um klarzumachen, dass Hass, Hetze und Fremdenfeindlichkeit keinen Raum in unserer Gesellschaft finden dürfen. Wir alle sind Individuen, die sich im Geschlecht sowie der Nationalität unterscheiden. Wir gehören diversen Glaubensrichtungen an. Auch die Sexualität ist bunt und vielfältig und sagt doch gar nichts über unseren Charakter aus. Wir befinden uns in modernen Zeiten, in denen alles möglich, aber auch so gar nichts unmöglich ist.
Ich wünsche uns allen, dass wir diese Zeiten respektieren, in denen Toleranz, Akzeptanz und Transparenz einen besonderen Stellenwert haben. In denen wir uns frei bewegen und dabei unsere Meinung äußern können. In Zeiten, in denen wir neben und miteinander leben, ohne den Gegenüber zu verletzen und zu akzeptieren, dass Gerechtigkeit nur ein subjektives Empfinden ist, welches uns nicht automatisch dazu veranlassen sollte, das Verhalten anderer zu bewerten oder uns bewerten zu lassen.
In diesem Sinne wünsche ich uns eine Zeit der Erkenntnis und Zuversicht.