Die Gruppe der Plattschwatzer, die sich monatlich im Seniorentreff der Stadt BSA trifft, um die aus der Mode geratene Mundart der Region Nordhessen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, wurde kürzlich wieder kulinarisch verwöhnt. Während der Gespräche über die „gute alte Zeit“, erinnert man sich gemeinsam auch an allerlei Gerichte, die früher auf den Tisch kamen. In der Nachkriegszeit war der Speisenplan mitunter sehr spärlich. Die Hausfrauen hatten gezwungenermaßen viel Kreativität in die Kochkünste zu legen, gab es doch oft nur das, was der heimische Garten und die eigene Viehhaltung bereithielten oder was man, mit den Mitteln von damals, konservieren und haltbar machen konnte. Der durch harte körperliche Arbeit geprägte Alltag verlangte, dass die Energiereserven abends gut aufgefüllt werden. Dennoch war Fleisch die absolute Ausnahme auf dem Wochenspeiseplan. Wovon jedoch jeder genügend im Haus hatte, war Mehl. Dies ist der Hauptbestandteil der sogenannten Glitscherchen. Erbsen hatte auch so gut wie jeder im eigenen Wirtschaftsgarten am Haus. So hatte man zumindest eine gute Versorgung mit Kohlehydraten, die zudem sehr schmackhaft durch eine kräftige Gemüsebrühe zubereitet war. Die Hausfrauen waren die wahren Heldinnen des Alltags, ihre Hände ruhten kaum, Freizeit war ein eher unbekanntes Phänomen…
Zutaten : Gemüsebrühe, Suppengrün, frische Erbsen (ggf. tiefgefroren);
für die Glitscherchen: Mehl, Ei, Wasser oder Milch, vermengen und löffelweise in die kochende Brühe geben; mit Salz abschmecken – lecker!
Zum Nachtisch gab es Buchteln und selbstgemachte Buttercremeschnitten.