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Berkatal Bote
Ausgabe 50/2025
Pressemitteilungen anderer Behörden und Verbände
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Pressemitteilungen anderer Behörden und Verbände

Blick in die Praxis der Abfallvermeidung: In der Werkstatt werden Altgeräte wie dieser Röhrenfernseher geprüft, zerlegt und bestmöglich wiederverwendet oder recycelt (v.l.n.r. Dr. Philipp Kanzow, Thomas Otto und Christine Schulmeister).

Nach der Zerlegung werden Platinen und andere Komponenten in großen Sammelkörben nach Materialgruppen sortiert, damit wertvolle Rohstoffe gezielt recycelt werden können.

Kreis setzt Fokus auf Elektrogeräte

Werkstätten zeigen, wie Wiederverwendung und Recycling funktionieren

Unter dem Motto „Abfallvermeidung von Elektro- und Elektronikgeräten“ hat sich der Werra-Meißner-Kreis in diesem Jahr erneut an der Europäischen Woche der Abfallvermeidung beteiligt. Die Europäische Woche der Abfallvermeidung ist die größte europaweite Kommunikationskampagne zu Abfallvermeidung und Ressourcenschonung.

Im Jahr 2025 lag der thematische Schwerpunkt auf der Vermeidung von Elektroschrott, einem der am schnellsten wachsenden Abfallströme weltweit. Dazu zählen unter anderem Mobiltelefone, Computer, Fernseher, Kühlschränke, Haushaltsgeräte, Lampen, medizinische Geräte und Photovoltaikmodule. Viele dieser Produkte enthalten Schadstoffe, die bei unsachgemäßer Entsorgung Umwelt und Gesundheit belasten können. Gleichzeitig stecken in ihnen wertvolle, teils seltene Rohstoffe, die recycelt und wiederverwendet werden können. Dies ist ein Grund mehr, Geräte möglichst lange zu nutzen, zu reparieren oder fachgerecht zu verwerten.

Im Rahmen der Aktionswoche besuchte Kreisbeigeordneter Dr. Philipp Kanzow die Recyclingwerkstatt der bdks – Baunataler Diakonie Kassel e. V. in Calden. Vor Ort tauschte er sich mit Thomas Otto von der GDW Mitte – Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Mitte eG sowie Christine Schulmeister von der bdks darüber aus, wie mit Elektroaltgeräten aus dem Werra-Meißner-Kreis weiter verfahren wird, nachdem sie beispielsweise in den Gebrauchtwarenzentren in Eschwege und Witzenhausen abgegeben wurden.

In den Werkstätten werden zahlreiche Geräte oder Bauteile zunächst auf ihre Funktion geprüft.

RAM-Bausteine und Festplatten können direkt vor Ort getestet werden. Funktionstüchtige Komponenten oder ganze Geräte werden aufbereitet und als Gebrauchtprodukte weitervermarktet.

Nicht reparierbare Geräte werden zerlegt und sortenrein recycelt, sodass wertvolle Rohstoffe zurückgewonnen und Schadstoffe fachgerecht behandelt werden.

Besonders kritisch ist das Recycling von verklebten Elektrogeräten, etwa Smartphones. Da sich diese Geräte kaum zerstörungsfrei öffnen lassen, werden Mobiltelefone separat gesammelt, geprüft und – wenn möglich – als gebrauchte Smartphones erneut dem Nutzungskreislauf zugeführt.

Wie wird richtig mit ausgedienten Elektrogeräten umgegangen?

Sollte ein Elektrogerät nicht mehr zu reparieren sein, stehen im Werra-Meißner-Kreis mehrere Wege zur Verfügung:

Bereitstellung zur Abholung im Rahmen der Straßensammlung (sofern die Kommune dies anbietet),

Anlieferung auf der Abfallentsorgungsanlage in Meißner-Weidenhausen,

Abgabe in den Gebrauchtwarenzentren in Witzenhausen und Eschwege.

Von dort gelangen die Geräte zu den Werkstätten der GDW Mitte und der bdks, wo sie geprüft, sortiert und ihrer bestmöglichen Verwertung zugeführt werden.

Kreisbeigeordneter Dr. Kanzow betont: „Wir wollen in der Europäischen Woche der Abfallvermeidung sichtbar machen, wie wertvoll Reparatur und Wiederverwendung sind. Unsere Partnerwerkstätten setzen das auf hohem fachlichem Niveau um. Von der sorgfältigen Prüfung über die Reparatur und Bauteilgewinnung bis zur hochwertigen Verwertung leisten sie tagtäglich einen beeindruckenden Beitrag. Hier verbinden sich Ressourcenschutz und soziale Teilhabe zu einem echten Mehrwert für die Region.“

Die Europäische Woche der Abfallvermeidung fällt in eine Zeit, in der durch Rabattaktionen und die bevorstehende Weihnachtszeit besonders viele neue Elektrogeräte gekauft und alte vorschnell aussortiert werden. Der Werra-Meißner-Kreis ruft deshalb dazu auf, Kaufentscheidungen bewusst zu treffen, vorhandene Geräte länger zu nutzen und Reparatur- oder Wiederverwendungsoptionen auszuschöpfen, bevor ein Neukauf erfolgt. Jede vermiedene Neuanschaffung schont Ressourcen und reduziert die Menge an Elektroschrott. Ausrangierte Geräte sollten, wenn sie tatsächlich nicht mehr zu reparieren sind, ausschließlich über die genannten Sammelstellen abgegeben werden, damit wertvolle Rohstoffe erhalten und Schadstoffe sicher behandelt werden können. Abschließend appelliert Dr. Kanzow daher: „Gemeinsam kann es gelingen, die Abfallmenge im Kreis zu verringern und einen aktiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten“.