FC Bienwald Kandel - SV Viktoria Herxheim 3:1

Kandel - Wie schon im Hinspiel besiegte der FC Bienwald Kandel im südpfälzschen Prestigeduell der Verbandsliga Südwest den SV Viktoria Herxheim mit 3:1. Es gab weitere Parallelen zum Duell am 11. August am Krönungsbusch. Lange sah es nicht nach einem Sieg der Löwen aus, erneut sicherten sie sich erst mit einer fulminanten Schlussviertelstunde den Dreier, ihre "Offensiv-Opas" Christian Liginger und Yasin Özcelik gehörten wieder zu den Torschützen. Nach anfänglichem Abtasten gehörte die erste Halbzeit den Gästen, bei denen der "Bodemer-Effekt" deutlich zu spüren war. Die Spieler traten mit einer deutlich positiveren Körpersprache auf, kommunizierten mehr miteinander, griffen mutig und früh den ballführenden Gegner an. Der Auftritt von Dani Thon war fast ein Spiegelbild der Partie. Über den Rechtsaußen der Herxheimer liefen fast alle Angriffe, mit Schnelligkeit und enger Ballführung gab er Kandels Defensive viele Rätsel auf. Nach dem Wechsel hatte der 22-jährige Südsudanese kaum noch Momente, erwies zudem mit einer Zeitstrafe in der 75. Minute wegen heftigen Reklamierens seiner Mannschaft einen Bärendienst. Doch seine Vorbereitung des 0:1 war genial. Nach einem langen Ball aus der Innenverteidigung setzte er sich gegen Albin Rrahmani und Dominik Gucanin durch, mit einer Grätsche bugsierte Adnan Rizvanovic die Kugel nach Thons Hereingabe aus kurzer Distanz über die Linie. Die Viktoria muss sich nur einen Vorwurf gefallen lassen: Sie belohnte sich für den immensen Aufwand nicht mit weiteren Treffern, kreierte zu wenig Torgefahr. Der Ausgleich Sekunden vor dem Pausenpfiff fiel aus dem Nichts, Renaldo-Doru Balasa zirkelte einen Freistoß aus 20 m an der Mauer vorbei ins linke Eck. Der Schuss setzte nochmals auf, dennoch schien er haltbar, zudem stand die Mauer zu weit rechts. In der zweiten Hälfte kamen die Löwen besser in die Partie, weil sie hinten kompakter standen. Nach der Einwechslung von Liginger (70.) erarbeiteten sie sich ein deutliches Chancenplus. Der 37-jährige Spielertrainer hatte entscheidenden Anteil an beiden Toren. In der 74. Minute passte er den Ball flach in den Strafraum zu Christopher Koch, der von Mathis Mankopf am Standbein erwischt wurde. "Ligi" verwandelte den Elfmeter souverän links unten zum 2:1. Zehn Minuten später luchste er mit einer Grätsche Tristan Trauth den Ball ab und setzte Balasa auf dem linken Flügel in Szene. Am langen Pfosten kam Özcelik angerauscht und sorgte vor 550 Fans für die Entscheidung. Zuvor hatten sich Kandels Keeper Björn Herzig und sein für den verletzten Yilmaz eingewechselter Gegenüber Steve Tankeu Boda mit mehreren Glanzparaden ausgezeichnet.

Vorschau:

Mit dem Auswärtsspiel am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) beim TuS Marienborn verabschieden sich die Löwen in die Winterpause. Sie wollen den kleinen Auswärtsfluch durchbrechen, zuletzt gab es drei Niederlagen in der Fremde. Bei den Mainzern endet zum Saisonende eine Ära, Trainer Ali Cakici hört nach zehn Jahren auf. Er hatte den Verein von der Bezirksliga bis in die Aufstiegsrunde der Bezirksliga geführt. Die Löwen müssen höllisch aufpassen, seit Bekanntwerden des Endes der Cakici-Ära haben die Mainzer zwei Heimspiele in Folge gewonnen. Christian Liginger sagt: "Die Köpfe sind leer, das wissen wir. Doch noch ein einziges Mal müssen die Jungs wirklich alles raushauen, dieses erfolgreiche Jahr soll nicht mit einer Niederlage enden."