Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
wenn Sie diese Amtsblatt-Ausgabe in Händen halten, stehen die Weihnachtstage unmittelbar bevor. Wie „alle Jahre wieder“ war auch in den zurückliegenden Tagen unser Fokus auf das Weihnachtsfest gerichtet; Besorgungen, Geschenke, Einkäufe, Einladungen, Grußkarten, der Besuch von Weihnachtsmärkten …, all dies und vieles mehr stand auf der Liste der vielen Dinge, die noch zu erledigen waren. Unser Verlangen nach unbeschwerten Weihnachtstagen in der Geborgenheit des Familien- oder Freundeskreises ist groß, gleichermaßen die Sehnsucht nach einem harmonischen und frohen Fest. Gott-sei-Dank lässt es die Corona-Situation jetzt wieder zu, dass wir das Weihnachtsfest und auch den Jahreswechsel mit der Familie, mit Verwandten oder mit Freunden feiern dürfen und nicht zwingend Abstand wahren müssen oder uns nur mit Maske begegnen können.
Wir alle wünschen uns frohe und friedliche Weihnachtstage.
Meine ganz persönliche Vorfreude auf Weihnachten ist dennoch getrübt und mein Blick ist mit sehr gemischten Gefühlen auf Weihnachten und auf das neue Jahr gerichtet. Angesichts des russischen Angriffskrieges in die Ukraine sind wir von Frieden in Europa weit entfernt. Das bedrückt mich und bereitet auch mir Sorgen und macht Angst.
Das Wissen darum, dass viele ukrainische Bürgerinnen und Bürger in den Trümmern ihrer Wohnungen und Häuser leben müssen, ganz viele ohne Heizung, ohne Strom und ohne Wasser, während wir Weihnachten feiern, lässt mich nicht los.
Weihnachten wird in der Ukraine von den orthodoxen Christen nach dem julianischen Kalender am 6. und 7. Januar gefeiert; Heiligabend ist in der Ukraine der 6. Januar.
„Eine neue Freude ist gekommen, die es noch nie davor gab“, mit diesen Worten eines ukrainischen Weihnachtsliedes wird dort zu Weihnachten an die immer wiederkehrende, und immer neue Freude über die Geburt Jesu erinnert. Richtige Weihnachtsfreude kann bei den Menschen in der Ukraine angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen und des unendlichen Leids, der Not und des Elends, die der unfassbare Krieg verursacht hat, nicht aufkommen.
Und auch bei uns sind die Folgen des Kriegsgeschehens mehr als deutlich zu spüren. Die Energiekosten sind exorbitant angestiegen; ebenso die Preise für Lebensmittel und für die notwendigen Güter des täglichen Bedarfs.
Weihnachten 2022 in der gemütlichen warmen Stube mit zahlreichen Geschenken und üppigem Essen zu erleben, wird auch hier bei uns zu einem Luxus, den sich viele unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht werden leisten können.
Ich wünsche uns dennoch, dass wir gerade jetzt zumindest etwas Zuversicht finden in der weihnachtlichen Botschaft der Engel, die den Hirten auf dem Felde verkünden „Fürchtet Euch nicht!“ und mit den Worten enden „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens“. Die Hoffnung auf ein friedliches Miteinander hier bei uns, in Europa und in der Welt soll uns über Weihnachten hinaus in das neue Jahr begleiten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen gesegnete Weihnachtstage und ganz viel Zuversicht und Vertrauen auf ein gutes neues Jahr 2023