Titel Logo
Felsberger Nachrichten
Ausgabe 27/2025
Mitteilungen der Stadtteile
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Letzte Ruhe auch unterm Baum

Letzte Ruhe wie in einem Park

Ortsvorsteherin dankt für Sanierungsarbeiten auf Gensunger Friedhof

Lob, Dank und Anerkennung gab es bei einem Treffen auf dem Gensunger Friedhof. „Wir sind mit dem vorläufigen Abschluss der Sanierungsarbeiten sehr zufrieden und freuen uns über den jetzigen Zustand “, betonte Ortsvorsteherin Heidi Folwerk. Sie hatte zu der von Franz Knarr musikalisch begleiteten Zusammenkunft eingeladen und dankte allen Beteiligten für ein, wie sie betonte, gelungenes Werk, vor allem der Stadt Felsberg. Mit viel Engagement sei in den vergangenen 15 Jahren die Erneuerung des Friedhofes vorangetrieben worden. Folwerk ist seit 14 Jahren Ortsvorsteherin und steht für die kommende Legislaturperiode nicht mehrt zur Verfügung.

Die Sanierung des Friedhofes war ihr eine Herzensangelegenheit, sagt sie. Es herrsche nun Zufriedenheit über die vielfältigen Bestattungsmöglichkeiten auf einem parkähnlichen Areal, das immer weiterentwickelt worden sei. Der Friedhof sei ein Ort des Abschiedes, der Trauer, der Ruhe und des Trostes, der Besinnung und der Erinnerung. Das Wort Friedhof leite sich ab vom althochdeutschen frithof – das bedeute friedlicher oder geschützter Ort. Folwerk: „Ruhe meint nicht Totenstille, sondern ein Dasein, das alles Aufgeregte für einen Moment ablegen und zu einem inneren Gleichgewicht finden kann.“ Auch Gedächtnisgottesdienste am Totensonntag seien auf dem Friedhof fest verankert, sagte die Ortsvorsteherin im Beisein der kürzlich in den Ruhestand verabschiedeten Pfarrerin Susanna Petig und Pfarrer Bernd Hochschorner.

Gedenksteine für gefallene Soldaten und Kriegsopfer haben auf dem Friedhof weiter ihren Platz. Im Vorjahr wurde mit Pfarrer im Ruhestand Dietmar Preiß der vielen Opfer des amerikanischen Bombenangriffs 1944 auf Hocken Hof gedacht. Für den Erinnerungsstein an über 30 Todesopfer habe sich der frühere Stadtrat Jürgen Rath eingesetzt, würdigte die Ortsvorsteherin.

Immer wieder hätten sich die Gensunger Ortsbeiräte um notwendige Sanierungen und Verbesserungen auf dem Friedhof gekümmert. Zum Ende der jetzigen Legislaturperiode sei es wichtig, zu würdigen, „dass sich dieser so wichtige Ort immer weiterentwickelt hat“. Die Ortsvorsteherin verwies unter anderem auf die Sanierung der Friedhofskapelle mit Toiletten. Im Wegebau habe sich viel getan. Stolperfallen seien beseitigt, Wege neu gepflastert und damit sicherer gemacht, defekte Schöpfbecken seien repariert oder ersetzt worden.

Zu der für alle Felsberger Stadtteile gültigen Friedhofsordnung sagte Folwerk: „Um den veränderten Lebensgewohnheiten der Menschen, den veränderten Anforderungen im Leben, den Abweichungen vom klassischen Familienbild Rechnung zu tragen, wurde auch in Felsberg versucht, eine größtmögliche Auswahl an Freiheit für Sterbende und Angehörige zu ermöglichen.“ Im Jahr 2020 seien die Baumgrabstätten hinzugekommen. Dafür wurden auf dem Gensunger Friedhof drei Bäume gepflanzt. Der Ortsbeirat habe den Tulpenbaum ausgewählt.

Seit 2022 gibt es in Gensungen auch eine so genannte Gemeinschafts-Urnengrabstätte, die es davor nur in der Kernstadt gab. Der frühere Stadtgärtnermeister Klaus Pilz suchte und fand nach den Worten der Ortsvorsteherin einen schönen, alten Eichenbalken für Gensungen, der als Stele aufgearbeitet wurde. Auf der Stele stehen die Namen der Verstorbenen.

Als erfreulich wertet die Ortsvorsteherin auch, dass der schadhafte und unschöne Asphalt vor der Friedhofshalle herausgerißen und durch schönes Pflaster ersetzt worden sei: „Ohne Stolperfallen schmiegen sich die Wege jetzt an und schaffen einen wunderbaren Gesamteindruck.“ Dankbar sei man für die Rettung der Linde und einen neuen Tulpenbaum. Am oberen Friedhofseingang wurde eine Roteiche gepflanzt worden, und schon jetzt dürfe man sich auf das lebendige Farbenspiel im Herbst freuen.

Mit dem Budget der Ortsbeiräte wurden nach Angaben Folwerks neue Bänke angeschafft: „Es ist alles sehr gut gelungen.“ Der Friedhof als Ort der Trauer, der Erinnerung, Begegnung und Ruhe werde weiterhin einen hohen Stellenwert für viele Menschen behalten.

„Das Angebot der verschiedenen Bestattungsmöglichkeiten entspricht den Wünschen der betroffenen Familien und ist sehr bürgernah.“ Das sagte Fritz Strack (86), langjähriger Stadtverordnetenvorsteher und Ortsvorsteher. Die Sanierung des Friedhofes sei sehr erfolgreich verlaufen. Die neue Bepflanzung verbessere das Gesamtbild. Strack: „Der Friedhof war für mich immer ein wichtiger Punkt. Erstmals hat jemand meine Bemühungen um den Friedhof anerkannt.“

Manfred Schaake

Fotos: Manfred Schaake