Zu einem Unfall, der stundenlange Suchaktionen von Polizei und Feuerwehr nach sich zog, kam es am Dienstag in Böddiger. Gegen 4.30 Uhr hatten Anwohner in dem Felsberger Stadtteil Lärm gehört. Wenige Minuten später heulten auch die Sirenen und die Feuerwehren aus Böddiger und Felsberg wurden alarmiert.
Die Polizei hatte die Einsatzkräfte angefordert, denn nach einem Verkehrsunfall in der Emstalstraße waren die Fahrzeuginsassen verschwunden. Nach Polizeiangaben war ein, anhand der Spuren mit vermutlich zwei Personen besetzter, E-Mercedes GLC in einer Rechtskurve kurz vor dem Ortseingang geradeaus gefahren. E verursachte dabei eine etwa 120 Meter lange Trümmerstrecke von der Straße bis zur Aufschlagstelle. Der Pkw fuhr ungebremst durch einen Straßengraben und dann die Böschung hoch durch eine über drei Meter hohe Tujahecke. Anschließend walzte er Büsche und Bäume nieder, beschädigte einen Gartenpool und Gartenmöbel und krachte dann gegen den Stamm eines massiven Kirschbaumes. Dadurch wurde das Fahrzeug auf die Seite geschleudert. Der Mercedes blieb total zerstört neben dem Baum auf der Beifahrerseite liegen. Nur wenige Meter weiter befindet sich ein gastank.
Als die Rettungskräfte an dem Unfallort ankamen, war von den Fahrzeuginsassen nichts zu sehen. Sie waren verschwunden. Vermutlich sind sie durch die zerborstene Windschutzscheibe aus dem Fahrzeug gekommen. Anhand von Blutspuren geht die Polizei davon aus, dass beide schwer verletzt wurden. Die insgesamt 24 Einsatzkräfte der beiden Wehren suchten gemeinsam mit den Polizeikräften das nähere Umfeld der Unfallstelle ab. Von der neuen Felsberger Drehleiter aus wurde die Unfallstelle ausgeleuchtet. Die Drohnengruppe der Felsberger Wehr suchte aus der Luft nach den beiden Personen. Wie die Polizei sagte, haben Spuren ergeben, dass zwei Personen die Ems, die an dieser Stelle fast einen Meter tief ist, durchquert haben. Auf einem Balkon in unmittelbarer Nähe der Unfallstelle wurden Spuren gefunden, die vermuten lassen, dass sich mindestens eine Person dort kurzzeitig aufgehalten und versucht hat, sich zu verbinden. Nachfragen der Polizei bei der Ehefrau des Fahrzeughalters, der in Baunatal wohnt, haben ergeben, dass ihr Mann mit dem Auto unterwegs war. Nähere Angaben konnte sie auch nicht machen. Gegen 7 Uhr wurde die Suche abgebrochen.
Den Schaden an dem Fahrzeug, dessen Bergung mit einem Kran erfolgen muss, wurde von der Polizei auf 40 000 Euro geschätzt. Die Straße zwischen Felsberg und Böddiger war bis gegen 6.30 Uhr voll gesperrt. Die Polizei hat weitere Ermittlungen aufgenommen.