Museum trifft Schule!
Rund 50 Schüler und Schülerinnen der Ursulinenschule (Klasse 6f1 und 6f2) kamen am 9. Juli 2024 ins Museum, um an dem Schulprojekt „Wie Geschichte und Gegenwart zusammenhängen“ teilzunehmen. Zuvor haben bereits zwei andere Gruppen dieses Angebot wahrgenommen.
Das Schlüsselobjekt für das Projekt ist ein Rucksack. Ihn trug der damals achtjährige Akram, als er 2015 mit seinen Eltern von Syrien nach Deutschland flüchtete. Der Rucksack dient als Ankerpunkt für die Frage: Was würdet ihr mitnehmen, wenn ihr heute eure Heimat verlassen müsstet? Die Schüler und Schülerinnen haben sich dabei mit verschiedenen Fragen auseinandergesetzt wie beispielsweise: Was ist der Unterschied zwischen einer Reise und einer Flucht? Wenn du flüchten müsstest, welches Land würdest du wählen und warum? Warum fliehen Menschen aus ihren Heimatländern nach Europa? In der Dauerausstellung zur Stadtgeschichte Fritzlars lauschten die Kinder gespannt einem Hörbeitrag über Georg Schmidt, der 1945 als Flüchtling nach Fritzlar kam. Je weiter sich die Schüler und Schülerinnen in das komplexe Thema vertieften, umso größer waren Verständnis und Mitgefühl. Das Museum bietet dabei gute Möglichkeiten, soziale Fähigkeiten zu trainieren, etwa sich in die Lage eines anderen hineinzuversetzen oder die Sichtweise eines anderen zu verstehen. Heute sind die Themen Flucht, Vertreibung, Migration, Hoffnung und Neuanfang wieder aktuell wie nie. Die Lehrerin Nadine Lowag hat hierzu in unser Gästebuch geschrieben: „Das Packen des Rucksacks aus der Perspektive der Flüchtlinge ist eine tolle Idee. Danke!“Das Projekt kann von Gruppen, auch außerhalb der Öffnungszeiten, gebucht werden unter museum@stadt-fritzlar.de. Altersempfehlung: 10 – 16 Jahre, Dauer: ca. 1,5 Std., Kosten: 30 Euro pro Gruppe inkl. Eintritt. Das Projekt ist auch Teil der überregionalen Veranstaltungsreihe „Blauer Sonntag 2024“ (www.blauer-sonntag.de). Herzlichen Dank an Tanja Griesel, Schulpfarrerin an der Ursulinenschule, für das pädagogische Konzept, und an meine Kollegin Anette Horner-Lambert! Herzlichen Dank auch an die Lehrerinnen Kathrin Riem und Nadine Lowag mit der Referendarin Lena Hofmeister.
Übrigens:
Es haben 30 Gäste an der Museumsführung mit Ruth Sack und mir am 4. Juli 2024 teilgenommen. Vielen Dank für die tolle Resonanz. Wir planen einen Nachmittag im Museum, an dem Bilder des Künstlers Erich Tursch aus Privatbesitz gezeigt werden können.