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Fuldabrücker Nachrichten
Ausgabe 18/2024
Vereine und Verbände
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Verein zur Erhaltung und Förderung der Dorfstruktur

Auf Einladung des o.a. Vereins haben sich am 19.04.2024 um 17:00 Uhr ca. 20 Mitglieder und Freunde unseres Vereins auf dem Gut Freienhagen in Fuldabrück zu einer kostenlosen Spargelführung eingefunden. Wir wurden zunächst von dem Betriebsleiter Caspar von Hertell recht herzlich begrüßt. Nach einigen Ausführungen zur Historie des Betriebes erläuterte der Landwirt, dass er sich gemeinsam mit seiner Frau vor einigen Jahren für den Anbau von Sonderkulturen in Form von Spargel- und Erdbeeranbau auf seinem Betrieb in Fuldabrück entschieden hat. Da der Spargel eine Vorlaufzeit zwischen Anbau und Ernte von mind. 2 Jahren hat, erfolgt die Ernte in diesem Jahr erstmalig. Nach den allgemeinen Erläuterungen wurde zunächst eine Anbaufläche besucht. Vor Ort wurde vom Landwirt auf die spezifischen Anforderungen des Anbaus wie z.B. Bodenbeschaffenheit, Pflanzmethode, Dammbau, Folienabdeckung, Ernte usw. hingewiesen. Anschließend bestand auch die Möglichkeit, sich selbst im Spargelstechen zu üben. Nach der Feldbegehung wurde die Aufbereitungshalle für den Spargel aufgesucht. Hier erklärte Herr von Hertell den Werdegang vom Feld bis zur Vermarktung. Die Aufbereitung erfolgt, bis auf wenige Zusatzarbeiten, vollautomatisch. Nach der Ernte gelangt der Spargel über eine Waschanlage in die Sortiermaschine. Hier wird der Spargel nach Größe und Güte selektiert. Die Sortiermaschine kann vollautomatisch 20 Sorten unterscheiden, und zwar nach Durchmesser, nach Krümmung und nach Farbe. Weiterhin erkennt die Maschine über eine integrierte Kamera beschädigte Stangen sowie stark aufgeblühte Spargelköpfe. Nach der Selektion legt die Sortiermaschine den Spargel mit großer Präzision in den einzelnen Fächern ab. Im Anschluss an den Sortiervorgang wird der Spargel in Kühl- oder Nasszellen zwischengelagert. Es folgt eine Direktvermarktung im eigenen Hofladen oder an hofnahe Verkaufsstätten wie Lebensmittelmärkte, Markthalle u.a.. Eine Lieferung an den Großhandel wird aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht angestrebt. Lohnintensive Abnehmer, wie z.B. Gaststätten, können den Spargel auch bereits küchenfertig zubereitet bekommen. Dafür sorgt eine im Betrieb vorhandene vollautomatische Schälmaschine. Im betriebseigenen Hofladen, der übrigens weit mehr als Spargel zu bieten hat, konnten wir uns von der besonderen Qualität der Ware überzeugen und einige Produkte erwerben. Wir wünschen der Familie von Hertell viel Erfolg bei der Bewirtschaftung ihrer Sonderkulturen und hoffen, dass nicht nur über Nachhaltigkeit geredet, sondern die ortsnahe Erzeugung entsprechend unterstützt wird.

Gerd Franke