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Kirkeler Nachrichten
Ausgabe 23/2025
Amtliche Bekanntmachungen
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Das Sanierungsmanagement informiert: Balkonkraftwerke

Hinweis: Aktuell deutlich gesunkene Preise bei der Anschaffung von Balkonkraftwerken

In den vergangenen Monaten sind die Anschaffungskosten für sogenannte Balkonkraftwerke - kleine Photovoltaikanlagen zur Eigenstromerzeugung - spürbar gesunken. Aus diesem Anlass möchte das Sanierungsmanagement interessierten Bürgerinnen und Bürgern einige grundlegende Informationen zu diesem Thema bereitstellen.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kompakte Photovoltaikanlage, die typischerweise aus ein bis zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter besteht. Es wird auf dem Balkon, der Terrasse oder an einer geeigneten Außenwand installiert und direkt an das Hausstromnetz angeschlossen.

Die erzeugte Energie kann direkt im eigenen Haushalt verbraucht werden. Besonders geeignet ist der Einsatz in Haushalten mit einem regelmäßigen Grundstromverbrauch (z. B. durch Kühlschrank, Router, Beleuchtung oder Ladegeräte).

Ziel und Nutzen

Ziel eines Balkonkraftwerks ist es, den Strombezug aus dem öffentlichen Netz zu reduzieren und damit Energiekosten zu senken.

Seit dem 16. Mai 2024 gelten in Deutschland neue gesetzliche Regelungen für Balkonkraftwerke, die den Betrieb leistungsstärkerer Anlagen ermöglichen. Gemäß dem Solarpaket I dürfen nun Wechselrichter mit einer Einspeiseleistung von bis zu 800 Watt (VA) betrieben werden. Zudem ist es erlaubt, Solarmodule mit einer Gesamtleistung von bis zu 2.000 Watt Peak (Wp) zu installieren.

Diese Neuerungen erleichtern es Haushalten, einen größeren Anteil ihres Strombedarfs durch selbst erzeugte Solarenergie zu decken. Die erhöhte Modulleistung ermöglicht eine effizientere Nutzung der Sonnenenergie, insbesondere bei suboptimalen Wetterbedingungen oder Ausrichtungen.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Einspeiseleistung des Wechselrichters die gesetzlich festgelegte Grenze von 800 Watt nicht überschreiten darf. Einige Wechselrichter bieten die Möglichkeit, die Leistung entsprechend zu begrenzen oder durch Software-Updates anzupassen.

Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks wurde ebenfalls vereinfacht. Seit dem 1. April 2024 ist lediglich eine Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur erforderlich; eine separate Anmeldung beim Netzbetreiber ist nicht zwingend notwendig.

Für Mieter und Wohnungseigentümer wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen verbessert. Seit dem 17. Oktober 2024 können Vermieter oder Eigentümergemeinschaften die Installation eines Balkonkraftwerks nicht mehr ohne triftigen Grund untersagen.

Amortisationszeit und Wirtschaftlichkeit

Dank der aktuell gesunkenen Preise sind einfache Systeme ohne Stromspeicher bereits ab etwa 350 bis 500 Euro erhältlich - verkürzt sich die sogenannte Amortisationszeit deutlich. Diese gibt an, nach wie vielen Jahren sich die Anschaffung durch eingesparte Stromkosten wirtschaftlich rechnet.

Bei derzeitigen Strompreisen von rund 0,38 Cent pro Kilowattstunde kann sich ein Balkonkraftwerk je nach Nutzung, Standort und Auslegung der Anlage nach etwa 2 bis 5 Jahren amortisieren. Die technischen Komponenten haben in der Regel eine Lebensdauer von 20 Jahren, was eine langfristige Rentabilität ermöglicht.

Hinweise und Sicherheit

  • Für den Anschluss empfiehlt sich eine sogenannte Wieland-Steckdose, die speziell für die Einspeisung von Strom in das Hausnetz konzipiert ist - die individuelle Beratung und Installation nimmt im Idealfall ein Fachbetrieb vor.
  • Vor der Installation sollten insbesondere in Miet- oder Eigentumsgemeinschaften die Zustimmung der Eigentümergemeinschaft bzw. der Vermieterin oder des Vermieters eingeholt werden.
  • Standort für Speichersysteme sind für den Keller oder Technikraum vorzusehen mit konstanter Temperatur, Belüftung, Brandschutzvorgaben einhalten.

Fazit

Kohle sparen mit Sonnenschein.

Balkonkraftwerke stellen eine unkomplizierte Möglichkeit dar, aktiv zur Energiewende beizutragen und zugleich die eigenen Stromkosten zu senken. Die aktuell günstige Marktlage kann für interessierte Haushalte ein guter Anlass sein, sich mit diesem Thema näher zu befassen.

Das Sanierungsmanagement Kirkel steht Bürgerinnen und Bürgern bei Fragen rund um Energieeinsparung, Gebäudesanierung und Fördermöglichkeiten gerne beratend zur Seite.

Weiterführende Information:

Solar Rechner der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme htw Berlin: https://solar.htw-berlin.de/rechner/

Solarkataster Biosphärenreservat Bliesgau: https://www.solarkataster-bliesgau.eu/#s=startscreen

Energiespar-Wiki ARGE Solar: https://argesolar.bluespice.cloud/wiki/Hauptseite