Ausgebremst am Bahnhof Kirkel-Neuhäusel
Am 15.07.2022 hatte der Fahrradbeauftragte der Gemeinde Kirkel zu einer sogenannten Planungsradtour eingeladen.
Bei dieser Planungsradtour wurden verschiedene Orte in der Gemeinde angefahren, von denen bekannt ist, dass der Radverkehr dort nicht gut geführt ist.
Im Vorfeld der Veranstaltung konnte man per E-Mail oder Telefon Hinweise geben, wo die Planungsradtour hinführen sollte.
Natürlich konnten auch die Teilnehmer der Tour Wünsche äußern.
Das erste, was den Teilenehmenden der Tour auffiel, waren die vielen Falschfahrer auf den Gehwegen. Sprich die Radfahrer fuhren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, zwar auf dem Gehsteig aber in die falsche Richtung.
Statistisch erhöht dieses „Linksfahren“ die Unfallgefahr erheblich.
Es sollte daher Vermieden werden.
Danach ging es in Schrittgeschwindigkeit auf dem Gehweg (mehr als Schrittgeschwindigkeit sind auf einem Gehweg, der für Radfahrer frei gegeben ist, nicht erlaubt) zu dem neu angelegten gemeinsamen Geh und Radweg Richtung Bayrisch Kohlhof.
Dort bemängelten die Teilnehmenden die Markierung an der Auffahrt zu dem Radweg, die sehr missverständlich aufgebracht wurde.
Außerdem war die Zufahrt zum Radweg zugeparkt.
Weiter ging es in die Fahrradzone.
Insbesondere in der Schwimmbadstraße fiel auf, dass der „Rechts vor Links Verkehr“, sowohl an der Einmündung Gartenstraße als auch an der Einmündung zur Friedrichstraße offenbar ein wenig Hilfe in Form von Markierungen auf dem Boden gebrauchen könnte.
Warum die Schwimmbadstraße nicht komplett bis runter zur Windschnorr reiche, erschloss sich den Teilnehmenden der Planungstour nicht.
Vor allem, weil einige Teilnehmer berichten, Probleme beim Abbiegen in den Eichenweg zu haben, weil die Autos viel zu schnell von unten hochfahren würden und die Kurve unübersichtlich sei.
Angekommen in Kirkel-Neuhäusel wurde darüber diskutiert, ob die Radverkehrsführung an der Kaiserstraße vor allem bergab noch zeitgemäß sei.
Dort ist der Radfahrer verpflichtet, auf dem gemeinsamen Geh- und Radweg zu fahren, obwohl die Abfahrt zu steil ist, und viele Hauseingänge und Grundstückseinfahrten, auch von Gewerbetreibenden, direkt auf den gemeinsamen Geh- und Radweg münden.
Von der Eisdiele gar nicht zu reden.
Laut Aussage des Fahrradbeauftragten der Gemeinde Kirkel seien die Zustände der Kreisverkehrsbehörde beim Saarpfalz Kreis bekannt.
Man warte auf Ergebnisse der Überprüfung der Radverkehrsführung durch den Kreis.
Im Vorfeld der Planungstour wurde auf eine Strecke hinter dem Friedhof hingewiesen, die bei entsprechendem Ausbau eine geeignete Umfahrung der Kaiserstraße sein könnte. Es wurde der Vorschlag gemacht, dieses Anliegen dem Ortsvorsteher zu unterbreiten.
Danach fuhr man durch das Industriegebiet zum Bahnhof.
Ein Weiterkommen ist dort für Menschen mit E-Fahrrädern, Rollatoren, Rollstühlen und Kinderwägen nicht möglich, da der Bahnhof nicht barrierefrei ist.
Die Teilenehmenden würden sich eine Verbesserung wünschen.
Für Radfahrer wären schon Schienen auf den Treppen eine Verbesserung.
Am Kreisel in Kirkel angekommen, wurde darauf hingewiesen, dass die Beschilderung am Kreisel keine klare Wegführung für den Radverkehr signalisiert. Außerdem kam die Frage auf, ob auch der Radverkehr am Fußgängerüberweg am Kreisel bevorrechtigt sei?
Aus Richtung Rohrbach kommend ist die Sichtachse zur Kreiselquerung im Unnerweg nicht gegeben.
Weiter in Richtung Rohrbach fehlt hinter Einmündung Weiherdamm das Verkehrsschild gemeinsamer Geh- und Radweg
An der Querungsfurt Kaiserstraße L113 Richtung Lautzkirchen fehlt die Rotmarkierung.
Der Aufstellstreifen an der Mittelinsel ist zu schmal. Da passt lediglich ein Fahrrad hin. Ein Lastenfahrrad gar nicht.
An der Querungsfurt Kaiserstraße an der Einmündung Goethestraße fehlt ebenfalls die Rotmarkierung.
Per E-Mail kam noch der Vorschlag, in der Verlängerung der Blieskasteler Straße Richtung Parkplatz eine Verbindung hinter den Leitplanken einzurichten, damit man gefahrlos, ohne zweimal die Straßenseite wechseln zu müssen, zum Radweg Richtung Lautzkirchen kommt.
Die Idee fanden die Teilnehmenden gut.
Aber bei näherer Betrachtung reicht der Platz für eine regelkonforme Radverkehrsanlage dort nicht aus, sodass man entweder einen Umweg einplanen muss oder wie bisher über den Trampelpfad fahren muss.
Anschließend fuhr die Gruppe über die Kaiserstraße zurück nach Limbach.
Dort wurde der Kreisel an der Windschnorr ins Auge genommen.
Auffallend war, dass die Radverkehrsführung am Kreisel nicht auf den ersten Blick erkennbar ist.
Die Querungsmöglichkeiten für den Rad- und Fußverkehr sind zum Teil schlecht einsehbar für den KFZ-Verkehr.
Laut Aussage des Fahrradbeauftragten möchte der LfS den Kreisel dergestalt umbauen, dass der Radverkehr durch den Kreisel fahren kann.
Zusätzlich werden Fußgängerüberwege eingebaut und nach der Kreiselausfahrt Richtung Bliesbrücke soll ein einseitiger Schutzstreifen markiert werden.
Bei der Einfahrt zur Fahrradzone fiel die weit abgesetzte Querung In den Stockgärten ins Auge.
Dadurch verschwinden die Radfahrer aus dem Sichtfeld des KFZ-Verkehrs auf der L222.
In Altstadt erläuterte Armin Jung noch den geplanten Verlauf des Schutzstreifens. Danach wurde noch auf die neue Schranke am Ende des Erbacher Weges hingewiesen, der Radfahrer insbesondere bei schlechtem Wetter und rutschigem Untergrund in die Bredouille bringen kann.
Es soll noch einmal mit dem zuständigen Revierförster über eine Verbesserung der Situation gesprochen werden.
Nach 4 Stunden war die informative Tour beendet und soll das nächste Jahr wieder stattfinden.
Wer noch Fragen und Anregungen hat kann sich gerne bei Armin Jung melden.
Kontakt: Tel.: 06841 / 809860, E-Mail: a.jung@kirkel.de.