Entwicklung im Saarland
Insgesamt waren im Juli im Saarland 33.035 Personen arbeitslos gemeldet, 1.381 mehr als im Juni. Die Zahl der von Arbeitslosigkeit Betroffenen lag deutlich unter dem Vorjahreswert (minus 2.706 bzw. 7,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote - bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen - lag bei 6,3 Prozent. Im Vormonat hatte sie 6,0 Prozent und im Juli 2021 noch 6,7 Prozent betragen.
„Der saarländische Arbeitsmarkt ist insgesamt weiterhin stabil. In beiden Rechtskreisen kam es im Juli zu einem moderaten Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitskräftenachfrage bewegt sich weiterhin auf einem hohen Niveau, so dass beim Bestand an offenen Stellen ein neuer Höchstwert erreicht wurde“, erläutert Madeleine Seidel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Saarland. „In den nächsten Wochen ist noch viel Bewegung am Ausbildungmarkt zu erwarten. Wir gehen davon aus, dass bis zum Beginn des Ausbildungsjahres noch viele offene Ausbildungsplätze besetzt werden können. Jungen Menschen, die noch nicht sicher in ihrer Berufswahl sind, sollten Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Im Saarland gibt es gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf.“
Arbeitslosenquoten aller saarländischen Landkreise im Vergleich
Landkreis St. Wendel: — 3,7 Prozent
Landkreis Merzig-Wadern: — 4,2 Prozent
Saarpfalz-Kreis: — 4,4 Prozent
Landkreis Saarlouis: — 5,2 Prozent
Landkreis Neunkirchen: — 6,8 Prozent
Regionalverband Saarbrücken: — 8,9 Prozent
Entwicklung im Saarpfalz-Kreis
Im Saarpfalz-Kreis wurden insgesamt 3.310 Arbeitslose gezählt. Die Zahl ist gegenüber Juni um 145 bzw. 4,6 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr waren 342 Arbeitslose weniger gemeldet (minus 9,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote - bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen - lag bei 4,4 Prozent, 0,2 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Juli des Vorjahres.
Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Im Juli meldeten sich 257 Personen nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, 25 mehr als im Juni und genauso viele wie im Juli des Vorjahres. Parallel dazu haben im aktuellen Monat 190 Personen eine neue Arbeitsstelle angetreten. Das waren 19 weniger als im Vormonat und 82 weniger als im Vorjahresmonat.
Im Juli waren 1.853 Männer und 1.457 Frauen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang zum Vorjahr von rund zehn Prozent bei den Männern und 8,5 Prozent bei den Frauen. 231 von Arbeitslosigkeit Betroffene waren unter 25 Jahre alt. Gegenüber dem Vorjahr gab es bei dieser Personengruppe einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um fast ein Viertel. Die Zahl der Arbeitslosen in der Altersgruppe 50plus lag im aktuellen Monat bei 1.450. Sie hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund sieben Prozent reduziert. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen betrug im Juli 1.152. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um fast ein Fünftel.
Blick auf die Rechtskreise
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, die in der Zuständigkeit der Agentur für Arbeit Saarland liegt, waren im Juli 1.479 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 88 mehr als im Juni und 147 weniger als vor einem Jahr (minus 9,0 Prozent). In der Grundsicherung, für die das Jobcenter im Saarpfalz-Kreis zuständig ist, waren 1.831 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 57 mehr als im Vormonat und 195 weniger als im Juli 2021 (minus 9,6 Prozent).
Hinweis: Während die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung von Juni auf Juli üblicherweise einen eher stagnierenden Verlauf zeigt, weist sie aktuell einen Anstieg zum Vormonat auf. Diese Erhöhung lässt sich mit der Einbeziehung der ukrainischen Geflüchteten in die Betreuung durch die Jobcenter erklären. Seit dem 01. Juni 2022 greift ein Beschluss von Bundestag und Bundesrat, nach dem aus der Ukraine geflüchtete Menschen nicht mehr nach dem Asylbewerberleistungsgesetz unterstützt werden, sondern Grundsicherung erhalten. Besonders betroffen sind im Saarland die Jobcenter St. Wendel und Neunkirchen, in denen eine signifikante Zunahme der o. g. Staatsangehörigen festzustellen ist.
Stellenmarkt
Dem Arbeitgeberservice wurden in den vergangenen vier Wochen von den Unternehmen der Region 306 zu besetzende Stellen gemeldet. Die meisten neuen Stellenausschreibungen kamen aus der Zeitarbeit und dem Verarbeitenden Gewerbe. Ein hoher Bedarf an neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestand außerdem im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel, im Dienstleistungsbereich, im Bereich Information und Kommunikation, im freiberuflichen/wissenschaftlichen/technischen Dienstleistungsbereich, im Bereich Verkehr und Lagerei sowie im Baugewerbe. Seit Jahresbeginn gingen insgesamt 2.580 Stellenmeldungen ein, 13,9 Prozent mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Es befanden sich zum statistischen Zähltag 1.967 offene Stellen im Bestand. Der Bestand lag um 38,3 Prozent über dem Vorjahreswert.
Regionale Entwicklung
Geschäftsstelle Homburg (Bexbach, Homburg, Kirkel):
2.509 Arbeitslose (minus 217 zum Vorjahr), Arbeitslosenquote: 4,5 Prozent
Geschäftsstelle St. Ingbert:
801 Arbeitslose (minus 125 zum Vorjahr), Arbeitslosenquote: 4,3 Prozent
Ausbildungsmarkt
Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober vergangenen Jahres wurden im Saarpfalz-Kreis 928 Ausbildungsplätze gemeldet, 87 mehr als im Vorjahreszeitraum. Davon sind aktuell noch 414 unbesetzt, 130 mehr als im Vorjahr. Bisher haben sich 397 junge Menschen als Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz bei der Berufsberatung gemeldet, 27 mehr als im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Von den 397 gemeldeten Bewerberinnen und Bewerbern sind aktuell noch 107 auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, acht mehr als im Juli des vergangenen Jahres.