Ein Antrittsbesuch bei Landrat Frank John hat Oberst Uwe Staab, Kommandeur des Landeskommandos Saarland in Saarlouis, jüngst ins Landratsamt geführt. Neben dem gegenseitigen Kennenlernen nutzte der Oberst die Gelegenheit, einige Botschaften zu platzieren. So stand in einem angeregten Austausch die Zivil-Militärische Zusammenarbeit im Mittelpunkt. Mit Bezug auf den Operationsplan Deutschland konstatierte Oberst Staab: „Die Amtshilfe wird sich umkehren müssen. Wir brauchen die zivilen Organisationen, um unseren militärischen Auftrag auszuführen.“ Und der Auftrag lautet kurz gesagt: Landes- und Bündnisverteidigung.
Der Kommandeur machte in seinen Ausführungen deutlich, dass die seit Jahren andauernden kriegerischen Auseinandersetzungen Russlands und dessen Aufrüstung eine konsequente Vorbereitung für den Verteidigungsfall in Europa erforderten. Deutschland komme dabei mit Blick auf die NATO-Ostflanke eine wesentliche Rolle zu. Glaubwürdige Abschreckungsmaßnahmen seien notwendig, um möglichen Bedrohungslagen zu begegnen.
Mit der behördenübergreifenden Planübung SAAREX 2025 mit zivilen und militärischen Akteuren wurden im Saarland dahingehend erste Weichen gestellt.
Auch Landrat Frank John sieht eine absolute Notwendigkeit in Abstimmungen und Zusammenführungen staatlicher, ziviler und militärischer Komponenten und Akteuren, um den Bevölkerungsschutz auszubauen und zu stärken. „Ich habe großes Interesse an den Vorhaben der Bundeswehr, meine Unterstützung haben Sie“, versicherte der Landrat.
Oberst Staab versäumte es nicht, bei alldem die Rolle jeder einzelnen Bürgerin und jedes einzelnen Bürgers ins Spiel zu bringen. Ihm ist es ein dringliches Anliegen, das Bewusstsein der Bevölkerung dahingehend zu schärfen, dass grundsätzlich bei Großschadenslagen jeder Einzelne gefordert ist. Er verwies auf vermeintlich einfache Dinge wie eine Bevorratung von Lebensmitteln und Wasser, die mindestens für 72 Stunden ausreichen sollten. Nachbarschaftshilfe sei ebenso eine notwendige Komponente in Krisen- und Notsituationen: „Unter den gewohnten Rufnummern 110 oder 112 wird man nicht mehr für alle und alles da sein können. Da ist es zwingend erforderlich, dass man eigene Ressourcen im persönlichen und nahen Umfeld zur Verfügung stellt“, gibt der Kommandeur zu bedenken.
Auch wenn Oberst Uwe Staab, der im Saarpfalz-Kreis lebt, im kommenden Frühjahr in den Ruhestand verabschiedet wird, waren sich die beiden Herren gewiss, dass ihr Treffen im Landratsamt zwar die erste, aber sicherlich nicht die letzte Begegnung war.