Bürgermeister Dominik Hochlenert im Gespräch
Als Grundpfeiler der Gemeinde im Bevölkerungsschutz nahm auch die Feuerwehr an der Veranstaltung teil
„Die Erstellung eines Starkregen- und Hochwasservorsorgekonzeptes ist für die Gemeinde Kirkel ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger nachhaltig zu stärken.“ Mit diesen Worten erklärt Fabian Keil, Bauamtsleiter der Gemeinde Kirkel das, was aktuell und in den kommenden Monaten an Arbeit für unsere Gemeinde ansteht: Ein Konzept, zu 90 Prozent finanziell gefördert vom Land, soll erstellt werden, um in der Zukunft Starkregen und Hochwasser begegnen zu können. Dass ein solches Konzept notwendig ist, verdeutlicht für Keil der Blick in die Vergangenheit. „Die Ereignisse der vergangenen Jahre und besonders das Pfingsthochwasser 2024 haben gezeigt, wie anfällig die Ortsteile Limbach, Altstadt und Kirkel-Neuhäusel gegenüber Starkregen, Sturzfluten und Hochwasser aus Blies, Mutterbach und Kirkeler Bach sind.“ Das neue Konzept ermögliche es der Gemeinde, die bestehenden Gefährdungen systematisch zu erfassen und auf dieser Grundlage wirksame Schutzmaßnahmen zu entwickeln. „Die Erstellung von Starkregengefahrenkarten schafft erstmals einen umfassenden Überblick über mögliche Abflusswege und Gefahrenpunkte und hilft, das Bewusstsein für Risiken sowohl in der Bevölkerung als auch in der Verwaltung zu schärfen.“
Unlängst nun hatten wir als Gemeinde zu einer Auftaktveranstaltung in die Burghalle in Kirkel-Neuhäusel eingeladen. Da ging es darum, interessierte Bürger über die örtliche Gefahrenlage und die Möglichkeiten der Eigenvorsorge zu informieren. Im kommenden Jahr sollen in den Gemeindeortsteilen dann zusätzlich Bürgerforen folgen.
Bürgermeister Dominik Hochlenert nutzte die Gelegenheit zum Austausch mit den Fachleuten und verdeutlichte den Besuchern der Veranstaltung anhand seiner eigenen Erfahrungen beim Pfingsthochwasser 2024 die Bedeutung des Konzepts. „Ich stehe heute hier als Bürgermeister einer Gemeinde, die beim Pfingsthochwasser 2024 schwer getroffen wurde.“ So hätten überschwemmte Straßen überflutete Gebäude wie die Limbacher Mühle und die schweren Schäden am Neubau der Freiwilligen Ganztagsschule Limbach gezeigt, wie verletzlich man sei. „Doch genau das wollen wir nicht bleiben. Wir wollen uns, so gut es eben geht, für die Zukunft rüsten.“ Denn, so der Verwaltungschef: Solche Ereignisse wie die aus dem vergangenen Jahr würden eher mehr als weniger. „Vorsorge ist daher dringend nötig, Vorbereitungen auf solche Situationen zwingend.“
Genau hier soll das Konzept ansetzen. Fabian Keil: „Für die Kommune bietet das Konzept eine belastbare Grundlage, um künftige Planungen - etwa in der Bauleitplanung, der Infrastrukturentwicklung oder der Gefahrenabwehr - besser an die wachsenden Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.“ Gleichzeitig komme auch der Eigenvorsorge der Bürgerinnen und Bürger eine große Bedeutung zu, „da Starkregen lokal und unvorhersehbar auftreten kann und öffentliche Schutzmaßnahmen allein nicht ausreichen, um jedes Gebäude und jedes Grundstück zu schützen“.
Nach der nun erfolgreichen Auftaktveranstaltung geht es im nächsten Jahr mit so genannten Bürgerforen weiter. Diese Bürgerforen in allen Ortsteilen sollen eine wichtige Plattform für Information, Austausch und Mitgestaltung sein. „Hier können Erfahrungen geteilt, Fragen geklärt und individuelle Vorsorgemöglichkeiten aufgezeigt werden“, erklärt der Kirkeler Bauamtsleiter.
Insgesamt stärke das Konzept die Handlungsfähigkeit der Gemeinde Kirkel deutlich, ist man sich im Rathaus sicher - indem es alle relevanten Akteure, also Verwaltung, Feuerwehr, Fachbehörden, Gewerbe und Bevölkerung zusammenbringt. „Es trägt dazu bei, Risiken zu erkennen, Schäden zu minimieren und die Gemeinde besser auf seltene, aber potenziell schwerwiegende Extremereignisse vorzubereiten. So wird die Grundlage für eine zukunftsfähige und widerstandsfähige Gemeinde geschaffen“, ist sich Keil sicher.
Infokasten
Weiter Informationen und nützliche Hinweise gibt es online auf der Internetseite http://www.hpi-iksms.org/servlet/is/2043/ des Internationale Betreuungszentrums für Hochwasserpartnerschaften (HPI).
Informationen zum Konzept für Kirkel mit Daten und Terminen gibt es hier: https://starkregenkonzept.de/gemeinde-kirkel/