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Amtsblatt VG Landau-Land
Ausgabe 28/2025
Aus den Institutionen, Schulen, Behörden in Landau-Land
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NABU: Tipps zur Insektenbeobachtung im Juli

Immer mehr Gezirpe, immer mehr Geflatter

Die bunte Vielfalt der Sechsbeiner lässt sich fast das ganze Jahr über erleben. Ganz besonders auffällig aber ist das bunte, breite Artenspektrum im Sommer. Entdecken Sie die Highlights im Juli.

Linden sind in Deutschland die häufigsten Straßen- und Alleebäume. Wer Anfang Juli unter einer solchen Lindenallee hergeht, hört es kräftig summen und brummen. Es ist Blütezeit, unzählige Insekten schwirren in den Baumkronen, darunter Bienen und Hummeln. Wenn die Sommerlinden ihre Blüten öffnen, fängt laut phänologischem Kalender offiziell der Hochsommer an. Am Oberrhein ist das meist bereits unmittelbar nach Ende der ersten Insektensommer-Etappe Mitte Juni der Fall. Bis zum Monatsende blühte es auch in den Mittelgebirgslagen sowie an der Küste, rund zwei Wochen nach der Sommerlinde setzt dann die Blüte der Winterlinden ein.

Ideal für die Insektenbeobachtung sind Linden allerdings nicht. Vom geschäftigen Leben oben in den Baumkronen hört man viel und sieht wenig. Wo also sonst schauen? Wer einen Garten hat, muss da nicht lange überlegen. Mit etwas Kenntnis und Umsicht lässt sich auch ein kleiner Garten so insektenfreundlich gestalten, dass er mit vielen natürlichen Lebensräumen mithalten kann.

Insektenbesuch im Garten

Im Garten beginnt jetzt die hohe Zeit der Sommerstauden. Und soweit es sich um ungefüllte Blüten handelt, ist Insektenbesuch garantiert. Das können Rittersporne sein, Kandelaber-Ehrenpreis oder Boretsch aus dem Nutzkräuterbeet. Spannend sind Lippenblütler wie Ziest, Betonie und Knollen-Platterbse. Besonders beliebt sind Ziest und Betonien bei Wollbienen, die hier nicht nur Nahrung finden, sondern in Form von abgeschabten Pflanzenhaaren auch Baumaterial. Knollen-Platterbsen wiederum ziehen Hummeln und Holzbienen magisch an, auch Glockenblumen sind bei ihnen beliebt. Wer die spektakulären Taubenschwänzchen anlocken möchte, sollte auf Flammenblumen (Phlox), Fuchsien oder Sommerflieder setzen.

Korbblütler wie die Artischocke werden von Taubenschwänzchen ebenfalls gerne angeflogen. Damit wären wir bei einer Pflanzengruppe, die jetzt „draußen“ an Wegrändern, auf Brachen und Magerrasen ihre große Zeit hat. Dazu gehören Disteln und Kratzdisteln aller Art, Flockenblumen und Rainfarn. Hinzu kommen Doldenblütler wie Wilde Möhre, Wiesen-Bärenklau und Pastinak. Letztere sind mit ihren offenen Scheibenblüten ideal für Insekten mit kurzen Mundwerkzeugen, also etwa Fliegen, Schwebfliegen oder Käfer. Auch Bienen und Wespen tummeln sich dort, sie kommen aber mit vielen Blütentypen zurecht. Im Zweifelsfall tauchen sie halt ganz weit in die Blüten ein. Schmetterlinge haben dank ihrer langen Rüssel mit tief liegenden Nektarquellen ohnehin keine Probleme.

Aus- und Einwechslungen bei den Weißlingen

Neben Bienen und Hummeln sind Schmetterlinge wohl die beliebtesten Insekten. Hier hat sich im Verlauf der Sommerwochen einiges verschoben. 2025 ist als Schmetterlingsjahr nur schleppend angelaufen, aber nun sind doch mehr Schmetterlinge unterwegs als im Juni. Das liegt daran, dass viele der typischen Frühjahrsarten bereits mit der zweiten Generation des Jahres aufwarten. Dazu gehören unter anderem Admiral, Tagpfauenauge, Zitronenfalter und Kleiner Fuchs. Grünader-Weißlinge machen sich zunächst etwas rar, aber hier beginnt ebenfalls Stück für Stück die Sommergeneration zu fliegen. Dagegen ist bei den Aurorafaltern bereits Saisonende, die Nachkommen verbringen den Rest des Jahres als Puppen.