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Amtsblatt VG Landau-Land
Ausgabe 3/2023
Aus den Institutionen, Schulen, Behörden in Landau-Land
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NABU

Wer besucht im Winter 2023 die Futterhäuser?

Das haben sich die Vogelbeobachter-/innen bei der „Stunde der Wintervögel“ gefragt. Erste Zwischenergebnisse zeigen Auswirkungen der milden Temperaturen. Weit über 70.000 Vogelfreund-/innen haben sich inzwischen schon beteiligt. „Das wenig zu Vogelbeobachtungen einladende nasskühle Wetter hat sich auch auf die Teilnehmendenzahlen ausgewirkt“, zieht NABU - Bundesgeschäftsführer Leif Miller eine Zwischenbilanz. Nach dem Ende des Meldezeitraums werden die Ergebnisse von den Ornitholog-/innen des NABU ausgewertet.

Witterungsbedingungen wirken sich unterschiedlich aus

Trends, die schon während des Wochenendes auffielen, scheinen sich unterdessen zu verfestigen: Weiterhin wurden überdurchschnittlich viele Gänse gesichtet und gemeldet. Vögel, die vor allem in Wäldern heimisch sind, wurden seltener gezählt - vor allem der Eichelhäher war offensichtlich seltener zu Gast am Futterhaus.

Insgesamt wurden weniger Vögel pro Garten beobachtet, was die Expert-/innen des NABU nicht verwundert: Die milden Witterungsbedingungen am Wochenende selbst und auch zuvor dürften dafür gesorgt haben, dass viele Vögel genügend Futter außerhalb der Siedlungen in der freien Natur finden. Sie haben also keinen Anlass, die Futterstellen aufzusuchen.

Die steigenden Temperaturen könnten außerdem der Grund sein, warum Zaunkönig und Türkentaube deutlich häufiger gesichtet wurden: Der kleine Zaunkönig fühlt sich besonders in frostarmen, küstennahen Regionen in Deutschland wohl und wurde besonders häufig in Schleswig-Holstein gesichtet. Die Population der Türkentaube hingegen könnte von den wa

Die Zahl von einer Million gesichteten Vögeln wurde schon gegen Mittag geknackt - allein auf die Top drei, Haussperling, Kohl- und Blaumeise, entfielen schon über eine halbe Million Sichtungen.

Der Namensvetter des Zählkönigs, der Feldsperling, kann hinter der Amsel den fünften Platz bisher deutlich verteidigen - dennoch bereitet er den Ornitholog-/innen Sorgen. Denn die Anzahl der Sichtungen ist kontinuierlich zurückgegangen. „Das könnte durchaus mit der Abnahme der Brutbestände der vergangenen Jahre zu tun haben“, schlussfolgert NABU - Experte Martin Rümmler. Während sich der Haussperling üblicherweise in der Nähe von Städten und Dörfern aufhält, ist der kleinere Feldsperling eher auf Feldern und an Waldrändern zuhause. Damit ist er deutlicher vom Nahrungsangebot in unserer Agrarlandschaft abhängig, in direkter Konkurrenz am Futterhaus wird er von seinem Namensvetter verdrängt.

Pro Garten wurden 34 Vögel gemeldet, was einen deutlichen Rückgang zum Vorjahr bedeutet - und wie prognostiziert mit dem milden Winter in Zusammenhang gebracht werden kann. Das Nahrungsangebot in der Natur ist für viele Vögel so umfangreich und gut erreichbar, dass sie sich offensichtlich nicht am Futterhaus blicken lassen.