„Nachhaltigkeit bleibt im Staatswald oberstes Gebot - kein Mehreinschlag für Brennholz“
Vor dem Hintergrund der erwarteten Gaskrise hat Landesforsten Rheinland-Pfalz eine Brückenstrategie Brennholz entworfen, die sich vorrangig an dem forstlichen „Grundgesetz“ der Nachhaltigkeit ausrichtet. Zusätzliche Brennholzhiebe wird es auch in der nächsten Holzerntesaison im kommenden Winter nicht geben.
„Trotz der spürbar steigenden Nachfrage nach Brennholz wird es keine Abstriche an den hohen Standards der Waldbewirtschaftung im Staatswald geben. Gezielte Brennholzhiebe zum Ausgleich verringerter oder ausbleibender Gaslieferungen kann es nicht geben. Unsere Wälder werden uneingeschränkt naturnah und nachhaltig bewirtschaftet.“ erläutert Klimaschutzministerin Katrin Eder einen Kernpunkt der Brückenstrategie Brennholz für den Wald im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz.
Dabei werden strenge Nachhaltigkeitsregeln, die auch durch internationale Waldzertifikate belegt sind, auf keinen Fall angetastet. Die Holzernte dient in erster Linie zur Pflege der Wälder und zur Stärkung ihrer Anpassungsfähigkeit im Klimawandel sowie zur Bereitstellung eines klimapositiven Naturstoffes für hochwertige und langlebige Verwendungen. Diese haben wie in der Vergangenheit Vorrang vor der energetischen Verwendung von Waldholz, um das beim Wachstum festgelegte CO2 möglichst lange zu binden und energieintensive, klimaschädliche Rohstoffe zu ersetzen.
Dennoch wird es im kommenden Winter wie gewohnt auch wieder ein Angebot an frischem Brennholz geben, das im Zusammenhang mit planmäßigen Pflege- und Erntemaßnahmen anfällt. Die wertvolleren Stammteile werden für langlebige Verwendungen genutzt, gleichzeitig kann schwächeres und minderwertiges Holz als Brennholz angeboten werden.
„Dabei ist es von zentraler Wichtigkeit, dass frisches Brennholz keinesfalls sofort zu Heizzwecken eingesetzt werden kann, sondern unbedingt so lange trocken gelagert werden muss, bis der Wassergehalt maximal 20 Prozent beträgt. Bei fachgerechter Lagerung sind solche Werte nach zwei Sommern erreicht!“ stellt Energieministerin Katrin Eder fest. „Daher ist frisches Holz aus dem Wald keine Antwort auf die aktuelle Gaskrise!“
Derzeit haben die Forstämter damit begonnen, die erzielbaren Mengen für den Staatswald zu ermitteln, um Planungssicherheit zu haben.
Es kann davon ausgegangen werden, dass Endverbraucher, die bislang ihr Brennholz aus dem Staatswald bezogen haben, auch in diesem Jahr bedient werden. Aber auch Neukunden werden nicht abgewiesen. Dabei gilt, dass private Endverbraucher Vorrang vor gewerblichen Kunden und dem Handel haben.
Die Liefermengen werden im Übrigen auf „haushaltsübliche“ Mengen von bis zu zehn, maximal 20 Festmetern im Einzelfall begrenzt, so dass möglichst alle Anfragen bedient werden können.
Dass aktuell der Markt wie leergefegt erscheint, hat zwei Gründe. Zum einen sind in großem Stil leider auch beim Brennholz Hamsterkäufe zu beobachten, zum zweiten wird im Sommer tatsächlich gar kein Brennholz eingeschlagen. Die Saison dafür beginnt erst im Spätherbst bzw. zu Beginn des Winters, wenn die Laubbäume wieder ihre Blätter abgeworfen haben.
Weitere hilfreiche Hinweise und Tipps zum richtigen Lagern und Heizen mit Holz sind im Internet unter https://waerme.wald.rlp.de zu finden. Dort kann auch der Ratgeber „Wald.Werte.Wärme.“ herunter geladen oder unter https://s.rlp.de/shop-waldrlp kostenfrei bestellt werden.