Leuchtendes Herbstlaub, trompetende Kraniche und Kastanien zum Basteln - ein Herbstspaziergang im Oktober hat eine Menge zu bieten. Jetzt sollte man die Zeit nutzen, bevor die graue Zeit des Jahres anbricht
Im Oktober legen Bäume und Büsche ein buntes Finale hin. Sie scheinen in Flammen zu stehen und leuchten von tiefrot, goldgelb bis tiefbraun in allen Nuancen. Ein Spaziergang bei Sonnenschein im Laubwald ist ein eindrucksvolles Erlebnis - „Indian Summer“.
Die Farbenorgie hat indes eine nüchterne Erklärung. Sie ist einfach Folge eines Notprogramms im Stoffwechsel der Bäume. Über die Blätter verdunstet jeder Baum hunderte Liter Wasser täglich. Bei Frost können die Wurzeln kein Wasser aufnehmen. Laubbäume würden verdursten, wenn sie im Herbst ihre Blätter nicht abwerfen. Um wertvolle, in den Blättern enthaltene Substanzen wie Stärke oder den grünen Blattfarbstoff zu erhalten, werden sie in Stamm und Wurzeln umverteilt. Durch ihr Verschwinden treten nun farbige Blattinhaltsstoffe hervor, die bislang vom Blattgrün verdeckt waren und das Herbstlaub leuchtet bunt.
Der Oktober hat zwei Gesichter: Den goldenen Herbst mit Ernte und flammendem Laub gefolgt vom grauen Oktober mit Laubfall, Nebel und Kälte. Im goldenen Oktober ist Ernten und Bevorraten angesagt, denn Äpfel, Birnen, Weintrauben, Kartoffeln, Rüben und Hagebutten werden reif. Aus den Schalen brechende Rosskastanien eignen sich zum Basteln. Die Mehlschwalben fliegen ab, Rotkehlchen, Zaunkönig und Zilpzalp lassen nochmals Herbstgesänge hören. Tausendköpfige Starenschwärme vagabundieren umher, und wer in empfindlich kühlen Nächten konzentriert gen Himmel lauscht, hört die trompetenden Zugrufe der Kraniche. Die letzten Libellen fliegen, das Efeu blüht und im Park beginnt die Balz der Stockenten. Mäuse, Eichhörnchen, Murmeltiere und Eichelhäher legen Wintervorräte an.
Im Wattenmeer treffen die Ringelgänse ein. Ringelgänse brüten in arktischen Gebieten der Nordhalbkugel und legen zu uns tausende von Kilometern zurück. Ein Blick auf den Bauch verrät ihre Herkunft: Vögel aus Grönland und Spitzbergen haben helle, aus dem nördlichen Russland stammende dunkle Bäuche. Sie fliegen schnell, aber nicht in Formation. Bei uns trifft man Ringelgänse fast immer in Trupps oder größeren Schwärmen an. Ihre Nahrung besteht aus Algen, Seegras und Salzpflanzen.
Übrigens: Anfallendes Laub ist kein Abfall, sondern gut kompostierbare Biomasse. Räumen Sie den Garten nicht perfekt auf, sondern belassen Sie Laubhaufen und Holzstöße als Unterschlupf für Kleintiere.
Herbstferienprogramm des NABU Landau
Von Montag, den 14. Oktober bis Mittwoch, den 16. Oktober 2024 findet das Herbstferienprogramm des NABU Landau in Mörzheim statt. Beim Aktionsprogramm von täglich 9.00 bis 15.30 Uhr können Kinder ab 8 Jahren forschen, werken und spielen rund um das Thema „Hecken“. Außerdem finden sie heraus, wie sie Tieren und Pflanzen helfen und einen kleinen Beitrag leisten können um unsere Umwelt und das Klima zu schützen. Wenn das Wetter mitspielt, findet das Ferienprogramm im Freien statt, ein Aufwärmen am gemütlichen Lagerfeuer ist zwischendurch möglich. Als Ausweichmöglichkeit steht ein Raum im alten Schulhaus in Mörzheim zur Verfügung. In jedem Fall sind wettergerechte Kleidung und eigene Verpflegung mitzubringen.
Die Teilnahmegebühr für alle 3 Tage beträgt 45 Euro bzw. 30 Euro für NABU-Mitglieder.
Anmeldungen sind ab sofort möglich unter Tel.: 06341-3526 oder E-Mail: veranstaltung.nabu-landau@nabu-rlp.de