Die die meisten Menschen in Deutschland möchten alle Lebensphasen in ihrer gewohnten Umgebung verbringen. Doch wie kann das eigene Wohnumfeld Familien und Alleinlebenden in allen Lebensphasen, Komfort und Sicherheit bieten sowie die Lebensqualität erhöhen und gegebenenfalls die häusliche Pflege erleichtern? Das LebensPhasenHaus der Universität Tübingen gibt Antworten auf diese Fragen.
Der Seniorenbeirat der Verbandsgemeinde Landau-Land machte am vergangenen Freitag eine Exkursion zum LebensPhasenHaus und informierte sich über das Projekt, das im Jahr 2016 mit dem 1. Preis beim Deutschen Alterspreis der Robert-Bosch-Stiftung ausgezeichnet wurde. In dem unbewohnten Musterhaus auf dem Universitätscampus erleben Besucher, welche Techniken bereits heute den Alltag von Senioren erleichtern können: Die Tür zum Modellhaus öffnet sich per Fingerabdruck, im Boden verlegte Lichtbänder leiten den Bewohner nachts vom Bett zum Badezimmer. Arbeitsflächen und Schränke können mit dem Rollstuhl unterfahren werden, der Herd ist höhenverstellbar. Das Badezimmer bietet alle denkbaren technischen Unterstützungen zur Körperpflege auch bei eingeschränkter Mobilität. Eine umfangreiche Sensortechnik hilft zudem, das Leben im LebensPhasenHaus zu überwachen und die Haustechnik - von der Heizung bis zur Beleuchtung - nach den Bedürfnissen der Bewohner zu steuern. Die meisten Exponate und die installierte Technik sind keine Zukunftsprodukte, sondern bereits im Handel verfügbar.
Besonderen Anklang fanden die "kleinen Alltagshelfer" und das Pflegebett, aber auch die Liftsysteme - die während der Führung von den Mitgliedern des Seniorenbeirates praktisch erprobt wurden konnten. Bürgermeister Torsten Blank, der den Seniorenbeirat begleitete, zeigte sich beeindruckt vom LebensPhasenHaus: „Die technischen und digitalen Anwendungen werden immer ausgereifter und gewinnen in der Pflege rasant weiter an Bedeutung. Auch wenn sie keine Ersatz für menschliche Zuwendung sein können, so können sie doch dazu beitragen, die Pflegebedürftigen zu unterstützen.“ Er dankte zum Abschluss des Tages dem Vorsitzenden des Seniorenbeirates Norbert van Eickels für den Vorschlag zur Exkursion und der der FWG Landau-Land, die mit ihrer Spende zum letztjährigen Verbandsgemeindejubiläum die Arbeit des Seniorenbeirates unterstützt hatte.