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Amtsblatt VG Landau-Land
Ausgabe 45/2022
Aus der Verbandsgemeinde Landau-Land
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Forstamt Haardt

Bestes Saatgut aus Kastanienbusch Birkweiler

In den vergangenen Wochen wurden im Forstamt Haardt, Forstrevier Haingeraide die Früchte der Edelkastanie gesammelt. Mit den circa 700 kg Saatgut können nun ungefähr 9.000 junge Edelkastanienpflanzen in der Baumschule angezogen werden. Diese werden dann zum Beispiel genutzt, um den Wald für den Klimawandel umzubauen. Die Edelkastanie gilt als äußerst wärmeliebend und ist eine typische Baumart die mediterranen Gefilde. Außerdem wurden im Gemeindewald Venningen, Forstrevier Edenkoben circa 470 kg Saatgut der Edelkastanie mit der Kategorie „Ausgewählt“ geerntet.

Die Edelkastanie prägt den Übergang von der Weinlandschaft der Rheinebene zu den ausgedehnten Wäldern der Biosphärenreservates Pfälzerwald. Dort zeigt sie mit ihren weißen Blüten im Juni das charakteristische Bild des Haardtrandes. Neben der renommierten Weinlage „Keschdebusch“ auf der Germarkung Birkweiler liegt ein geprüfter Esskastanienbestand. Die Kategorie „Geprüft“ gilt als höchstwertigste Einstufung. Hierbei muss das Vermehrungsgut des fraglichen Ausgangsmaterials seine überlegene Anbaueignung in einer Nachkommenschaftsprüfung nachgewiesen haben. Der Kastanienbestand von Birkweiler ist nach Aussagen des zuständigen Revierleiters Konrad Gollong derzeit der einzige geprüfte Bestand in der Bundesrepublik Deutschland, wenn nicht sogar in ganz Europa. Aufgrund seiner Wüchsigkeit, Feinastigkeit und des Höhenwachstums hat er die Anforderungen des Forstvermehrungsgutgesetztes erreicht.

Die Edelkastanie (lat. Castanea sativa) wurde vor ca. 2.000 Jahren ursprünglich von den Römern über die Alpen nach Mitteleuropa gebracht. Sie nutzten die Früchte, die Maronen oder-wie man in der Pfalz sagt: die "Keschde"- als Nahrung für ihre Legionäre. Edelkastanienholz wurde im "Kammertbau" bei der Anpflanzung der Weinreben benötigt bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts. Das milde Klima der Haardt ist die Voraussetzung für das gute Gedeihen der Edelkastanien.

Schmuckreisig- und Wildverkauf zur Einstimmung auf die Adventszeit aus dem Bereich des Forstamtes Haardt

Das Forstamt Haardt in Landau, Westring 6, bietet auch dieses Jahr frisches Schmuckgrün verschiedener Nadelbaum-Arten zum Verkauf an.

Es gelten die derzeitigen Corona-Regeln. Aufgrund der Nadeln und des Harzflusses empfehlen wir das Tragen von Handschuhen und bitten um Barzahlung.

Am 24. und 25. November, jeweils von 9-16 Uhr können Sie frisch geerntete Äste von Kiefer, Edeltanne, Nordmanntanne, Fichte und Strobe aus dem Stadtwald Landau käuflich erwerben.

Ein besonderer Service: Der separate Wildverkaufsstand der Familie Rück (06347 918387) hat an beiden Tagen geöffnet. So können Sie sich zusätzlich gleich mit Wild, direkt vom Erzeuger, für den nächsten Braten eindecken sowie sich durch etwas „Gegrilltes“ und winterliche Getränke für den Nachhauseweg stärken.