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Amtsblatt VG Landau-Land
Ausgabe 48/2023
Aus den Institutionen, Schulen, Behörden in Landau-Land
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NABU Weiße oder grüne Weihnacht? Krähenschwärme und Efeufrüchte: die NABU-Naturtipps für Dezember

Weiße oder grüne Weihnacht? Krähenschwärme und Efeufrüchte - die NABU-Naturtipps für Dezember

Mit Winteranfang und dem kürzesten Tag des Jahres ist der Dezember definitiv ein Wintermonat. Doch gibt es nicht selten statt der weißen eine grüne Weihnacht mit milden Tagen. Vogelfreunde können nun Ausschau halten nach Wintergästen aus dem Norden.

Nicht selten gibt es statt der viel besungenen weißen eher eine grüne Weihnacht mit milden, sonnigen Tagen. Manchmal blühen sogar einige vorwitzige Gänseblümchen im Rasen und die Wintermücken tanzen im Sonnenlicht. Der richtige Winter mit langen Frostperioden und geschlossener Schneedecke folgt oft erst Ende Dezember und im Januar.

In Städten wie in der Flur trifft man auf größere Vogelschwärme. Lärmende Wacholder- und Rotdrosseln suchen in Hecken und Gehölzen nach Früchten, Erlenzeisige quietschen in den Baumkronen der Erlen und knabbern an den Samenständen, Buch-, Berg- und Grünfinken interessieren sich für Samenkörner aller Art. Zur Mittwinterzeit versammeln sich die größten Krähen- und Dohlentrupps um tags auf Feldern nach Nahrung zu suchen und nachts gemeinsam in Baumgruppen zu übernachten. Auffällig ist der Zuzug der Saatkrähen, die sich oft mit Dohlen und Rabenkrähen vergesellschaften. Die nordischen Saatkrähen überwintern in Süddeutschland am Südwestrand ihres Verbreitungsgebietes und sind am auffällig weißen Schnabelansatz erkennbar.

Augen auf: Wintergäste

Bei Seidenschwänzen gibt es nur entweder oder: Entweder sind sie da oder eben nicht. Die Heimat dieser hübschen Vögel liegt in den fernen Fichten- und Birkenwäldern der nordasiatischen Taiga. Diese verlassen sie nur, wenn es dort zu wenig Beerennahrung gibt. Dann gelangen die hübsch gezeichneten, etwa starengroßen Vögel auf der Suche nach Nahrung auch zu uns. Äpfel und Beeren, besonders von Misteln, mögen sie gern, drum fallen Seidenschwänze in Schwärmen gern auf Streuobstwiesen ein und mischen sich dann auch unter Wacholderdrosseln. Halten Sie nun auch Ausschau nach weiteren Wintergästen aus dem hohen Norden: Saatkrähen auf abgeernteten Feldern, Lachmöwen, Gänsesäger, Singschwäne und Schellenten an Gewässern, Bergfinken in Gärten und Buchenwäldern.

Beim Spaziergang lohnt sich ein Blick in die blattlosen Bäume. Viele Vogelnester sind nun leicht aufzuspüren. Man erkennt, welche Astgabeln den Vögeln besonders willkommen waren und mit etwas Übung lassen sich die Bewohner benennen. Drosselnester sind zum Beispiel mit Lehm ausgekleidet.

Trotz Winterwetter ist botanisch einiges geboten: Bäume und Sträucher können jetzt an ihren Rinden und Knospen bestimmt werden, die diesjährigen Efeufrüchte hängen grün an den Pflanzen und werden bis Februar reif und schwarz und die als Christrose bekannte Schwarze Nieswurz blüht in Gärten und an Waldrändern. Schneidet man am Barbaratag (4.12.) Forsythien- oder andere Zweige und stellt sie in eine Vase, bekommt man zu Weihnachten einen Hauch von Frühling ins Zimmer.