Verdienstorden des Landes für Herbert Roth

Der Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz ist die höchste Auszeichnung des Landes, er wird an Persönlichkeiten verliehen, die Außergewöhnliches und Überdurchschnittliches für Rheinland-Pfalz geleistet haben. Vor wenigen Tagen wurde Herbert Roth aus Siebeldingen in einer Feierstunde in der Staatskanzlei in Mainz von der stellvertretenden Ministerpräsidentin Katharina Binz damit ausgezeichnet. Der Seniorchef des Wilhelmshofs in Siebeldingen hat mit seinen Innovationen in der Wein- und Sektproduktion Maßstäbe gesetzt. Er gilt als „Pionier der neuen deutschen Sektkultur“, die Sektherstellung nach der klassischen Flaschengärung hat er in den 1970er Jahren begonnen, nachdem er diese bei seiner Ausbildung in der Champagne kennengelernt hat. Der umtriebige und passionierte Winzer hat unter anderem auch dafür gekämpft, dass die Weinbezeichnung „Blanc de Noir“ für weiß gekelterte Spätburgundertrauben auf deutschen Weinflaschen stehen darf. Herbert Roth, der in Geisenheim Oenologie studiert hat, war nicht nur im Weinkeller experimentierfreudig, er war immer auch Entwickler und Erfinder in der Weinbautechnik, so konstruierte er 1974 noch während des Studiums bei Schwager Heinz Erbach im Hunsrück verschiedene Weinbaugeräte, unter anderem einen Laubschneider, den er sich patentieren ließ. Auch der erste Traubenvollernter stammt aus diesen Anfängen der Firma „ERO“, die heute Deutschlands führender Hersteller von Weinbaugeräten ist.

„Unser Land Rheinland-Pfalz ist so stark und vielfältig, weil es auf die Kraft von Macherinnen und Machern bauen kann“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer zum Anlass der Verleihung des Verdienstordens. Katharina Binz, die Alexander Schweitzer bei der Preisverleihung vertrat, betonte: „Die heutige Feierstunde bietet die Gelegenheit, Persönlichkeiten zu ehren, die mit ihrem besonderen Engagement einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft geleistet haben.“ Zusammen mit der Familie Roth waren auch Verbandsbürgermeister Torsten Blank und Ortsbürgermeister Peter Klein bei der Feierstunde anwesend. „Wir freuen uns mit Herbert Roth und der gesamten Familie über diese große Auszeichnung. Sie würdigt das Lebenswerk eines Vordenkers, der sich neben dem Weinbau, immer auch mit gesellschaftlichen und ethischen Fragen beschäftigt hat. Die Frage, wie können wir nachhaltig leben und wirtschaften und sorgsam mit den Ressourcen unserer Erde umgehen, treibt ihn bis heute um“, so Bürgermeister Blank bei seiner Gratulation an den Geehrten.