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Amtsblatt VG Landau-Land
Ausgabe 51/2022
Der Klimaschutzmanager informiert
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Jahresrückblick Klima- und Ressourcenschutz 2022

2022 war ein sehr turbulentes Jahr, viele verschiedene Umweltfaktoren beeinflussen unser täglich Leben, insbesondere Corona begleitet uns noch immer und dann kam es auch noch zu einer Eskalation, die einen Krieg im flächenmäßig größten Land Europas zur Folge mit sich zog.

Schon zu Anfang des Jahres, wo niemand mit solch einschneidenden Veränderungen rechnen konnte, zeichnete sich bereits ab, dass sich doch so einiges verändern wird. Ende Januar stoppte die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau), die Neubauförderung für das Effizienzhaus 55 und kurz danach komplett. Genau einen Monat später überschritten russische Solddaten die Grenze zur Ukraine und führen seitdem Krieg.

All diese Umwelteinflüsse bewegen die Welt und stören offensichtlich den bisher gekannten Rhythmus. Steigende Energiekosten und Lieferengpässe wegen fehlender Ressourcen führen in einem auf Wirtschaftswachstum und ökonomischer Effizienz getrimmten Industrieland wie Deutschland sprichwörtlich zum gefürchteten Chaos. Weil eben die Wertschöpfungskette nicht mehr alles genau zur richtigen Zeit „Just-in-Time“, zum richtigen Ort bringen wird.

Der Ressourcenfluss drohte schon zu Beginn der Corona-Pandemie langsam auszutrocknen, weil Hamsterkäufe für teilweise leere Regale in den Supermärkten sorgten. In Folge dieser Panik mangelte es vor allem an Toilettenpapier, Speiseöl und weiteren Gütern des täglichen Bedarfs. Nicht nur Regale leerten sich, sondern auch unsere Straßen, schließlich wurden viele Menschen ins Homeoffice oder in Quarantäne geschickt. Der Einzelhandel, Kindergärten, Schulen, Restaurants, Kultur- und Freizeiteinrichtungen mussten während mehrerer angeordneter Lockdown´s komplett schließen.

Die Welt stand still, Reisen wurde nicht mehr möglich und den Liter Treibstoff für das eigene Auto gab es auf einmal für unter einem Euro, bei sinkender Nachfrage sinkt eben auch der Wert für Benzin, wenn es davon genug auf dem Markt gibt. Absoluter Wahnsinn wie günstig auf einmal das Tanken war, nur wo sollte man bitte hinfahren, wenn so gut wie alles geschlossen hatte. Viele entdeckten das Fahrrad und die heimische Natur für sich, änderten ihre Gewohnheiten und passten sich den neuen Gegebenheiten so gut es eben ging an.

Irgendwann sollte der ganze Spuk ja schließlich vorübergehen und unser gewohnter Alltag einkehren. Die Lockdowns sind Geschichte, wir sind wieder frei und können fast alles tun und lassen was wir wollen, leider steigt der Benzinpreis, aber dafür füllen sich die Regale wieder in den Supermärkten und alles ist bald wieder wie es einmal war.

Nun ja, dann kam auf einmal die Energiekrise und an der Tankstelle kletterten die Dieselpreise, gefühlt unaufhaltsam in Richtung 2,50 Euro pro Liter. Auch Gas, Heizöl, Holzpellets und Strom wurden immer teurer. Schuld sind mitunter die unzuverlässigen Erneuerbaren Energien, wir haben davon leider noch viel zu wenig und sind zu sehr abhängig vom Gas, welches wir nicht mehr über die Pipeline aus Russland geliefert bekommen. Jetzt sind es PV-Anlagen und Wärmepumpen, die bei Bürgern sehr gefragt aber knapp sind, mit Wartezeiten von ein bis zwei Jahren.

Dennoch lernen wir als Menschen schnell damit umzugehen, sollten nicht in Panik geraten und arbeiten stetig daran, Lösungen sowie Alternativen zu finden. Ein Patentrezept gibt es nicht und wird es sicher so schnell auch nicht geben. Aber wenn alle gemeinsam bereit sind, sich den Gegebenheiten anzupassen, werden wir auch die Energiekrise zusammen meistern.

Die Bundesregierung hat mit der Preisbremse für Strom und Gas auf 80 % des Vorjahresverbrauchs einen großen Schritt zum Jahreswechsel getan, um uns zu entlasten. Die verbliebenen 20 % Energieverbrauch gilt es daher möglichst zu minimieren und sollen uns dazu motivieren, sparsamer mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen, umzugehen.

Ihr Klimaschutzmanager wünscht allen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen angenehmen Start ins Jahr 2023!

Bernd Fuss