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Blickpunkt Lohfelden
Ausgabe 15/2024
Redaktion
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Die Echte Mehlbeere ist Baum des Jahres 2024

Mehlbeere in Landschaft

Einladung zur Pflanzung des Baumes des Jahres am 25.04.2024

Die Gemeinde Lohfelden möchte, in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Umwelt- und Naturschutz, auch in diesem Jahr am „Tag des Baumes“ den Baum des Jahres 2024 pflanzen.

Zu dieser Pflanzung am 25.04.2024 um 14:00 Uhr am Roten Weg (ehemalige Söhrebahntrasse) auf Höhe des Freibads möchten wir Sie ganz herzlich einladen.

Übersichtskarte Treffpunkt:

Die Echte Mehlbeere (Sorbus aria) ist ein Baum lichter Wälder und offener Landschaften, aber auch ein zukunftsfähiger Baum in den Städten.

Die Echte oder auch Gewöhnliche Mehlbeere – so ihr offizieller Name – gehört nicht gerade zu den mächtigsten Baumarten. Zwölf, selten auch mal 15 Meter schafft sie, aber durchaus – im milden englischen Klima sollen sogar über 20 Meter möglich sein. Aber immerhin: Sie kann ein Alter von 150 – 200 Jahren erreichen.

Schon im Frühjahr – so ab Mitte März – fällt sie auf, wenn sich ihre großen, klebrigen, braun und grün changierenden Knospen öffnen und die gänzlich von dichtem silbergrauen Haarfilz bedeckten Triebe, Blätter und Blütenknospen zutage treten. Diese Behaarung verschwindet dann nach und nach, bleibt aber an den Blüten, beziehungsweise späteren Fruchtstielen, und vor allem an den Blattunterseiten als Verdunstungsschutz bis in den Herbst erhalten.

Ab Mitte Mai – bei kühlerem Wetter auch später – beginnt die Mehlbeere zu blühen mit weißen, leicht cremefarbigen Blüten in doldenartigen Blütenständen, die in Kontrast zu den mittlerweile matt-dunkelgrünen Blattoberseiten stehen. Ab Mitte September prägen die orange bis scharlachrot färbenden Früchte das Erscheinungsbild des Baumes.

Die Entstehung des Namens Mehlbeere ist offensichtlich nicht eindeutig belegt. Neben dem mehligen Geschmack der Früchte sollen auch die bemehlt aussehenden jungen Triebe und Blattunterseiten oder auch die Beimischung getrockneter Mehlbeerenfrüchte zur Streckung von Mehl in Notzeiten zur Namensgebung beigetragen haben.

Die lichtliebende Mehlbeere ist nach der letzten Eiszeit über das südöstliche Europa eingewandert und ist heute rund um das westliche Mittelmeer und in Teilen von West- und Mitteleuropa zu Hause. Ihre natürliche nördliche Verbreitungsgrenze verläuft über Südengland und Belgien quer durch Deutschland über die Eifel, durch Nordhessen sowie den Thüringer Wald. Im deutsch-tschechischen Vogtland erreicht sie bereits ihre Nordostgrenze. Im gesamten Norddeutschen Tiefland kommt die Mehlbeere zumindest von Natur aus nicht vor. Sie ist in Deutschland ein Baum der Hügel- und bergigen Landschaften bis in den alpinen Raum hinein, wo sie bis auf etwa 1600 m klettert.

Wichtig sind ihr vor allem sonnige Standorte und wenig Konkurrenz. Was sie aber nicht liebt, sind quarzhaltige Böden. Dies ist einer der maßgeblichen Gründe, warum sie in Norddeutschland nicht vorkommt, weder in den sandigen Heidegebieten, noch auf der überwiegend aus Granit bestehenden Kuppe des Harzes.

Die Verbreitung ihrer Früchte durch Vögel und ihre Vorliebe für lichte und sonnige Standorte macht sie zu einem Pionierbaum, der auch bereits in den derzeitigen unter den Folgen der Klimaerwärmung zusammenbrechenden Waldflächen Fuß gefasst hat. Allerdings wird die Mehlbeere aufgrund ihres vergleichsweise langsamen Wachstums schon recht früh wieder von anderen nachwachsenden Baumarten von diesen Flächen verdrängt werden.

Ihr ansprechendes Aussehen, ihre Vorliebe für offene Standorte und ihre Fähigkeit, auch längere Trockenperioden zu ertragen, haben die Mehlbeere zu einem gern gepflanzten Stadtbaum werden lassen. Sehr zur Freude auch der zunehmenden Gemeinde der Stadtimker. Man trifft die Mehlbeere in Grün- und Parkanlagen, auf Plätzen und am häufigsten entlang von Straßen und Wegen.

Es ist zu erwarten, dass die Mehlbeere auch mit der in den kommenden Jahren sicherlich höheren Sonneneinstrahlung und den zunehmenden Trockenperioden gut zurechtkommen wird. Die bundesweite Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) hat die Mehlbeere daher in die Liste der Zukunftsbäume für die Stadt aufgenommen.