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Blickpunkt Lohfelden
Ausgabe 16/2024
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Gedicht von Karl-Heinz Faulstich: Die verkürzten Arbeitswochen!

Überall ist ein großer Trubel,

und das wohl all die Wochen,

die Gewerkschaft ist am planen,

und tut manches Süppchen kochen.

Wenn das nun die liebe Frau erfährt,

sie grübelt schon am Küchenherd,

womit sie dann wohl ihren Mann,

nach Arbeitsschluss überraschen kann.

Doch kommst du heim, bist abgeschafft,

bist groggy, und müde, abgeschlafft,

dann empfängt dich dein holdes Weib,

und sorgt dann für dein Zeitvertreib:

„Jetzt geh mal raus und mäh den Rasen,

und dann den Teppich kloppen,

und nicht vergessen, die Straße kehren,

und im Garten das Unkraut robben“.

Und sie hat noch mehr solch Futter,

ich sollt die Wohnung tapezieren

und das für die liebe Schwiegermutter

und noch ein Fenster reparieren,

ein alten Schrank zusammen schlagen,

und die Kartoffeln in den Keller tragen.

Oh` die Arbeitszeit zu verkürzen,

wer hat dies da erfunden,

wird die Wirtschaft da gesund,

wer hat den Tipp wohl gut gefunden?.

Wochenarbeitszeit verkürzen,

und das bei vollem Lohnausgleich,

da werden doch die Preise steigen,

das ist doch wohl ein toller Streich.

Eier, Butter, Mehl und Salz,

Roggenbrot und Schweineschmalz,

Kleider, Mäntel, Jacke, Hose,

Schuh für Kinder und für Große,

Sofa, Sessel, Tisch und Bänke,

Schuh und Kinder- Kleiderschränke,

Schuster, Schneider und Friseur,

kosten dann wohl eben mehr.

Also gut, wir wär` dabei,

drei Stunden in der Woche frei,

Krankenschwester – das wäre toll,

hätten da wohl schnell ihr Soll,

Bäcker, Metzger, was ein Clou,

hätten schnell am Mittwoch zu,

der Frisör für Herrn und Damen,

Lotto Toto Scheinannahmen

Samt der Zöllner an der Grenze,

Donnerstag um 12 wär Sense.

Auch die Wirte tun sich freuen,

all die Stammgäste die Getreuen,

sitzen drei Stunden früher hier,

hinterm Kurzen und ein Bier,

und keiner braucht zu fasten,

drei Promille dann im Kasten.

Doch das Tollste kommt dann noch,

nach den kurzen Arbeitswochen,

wollt man dann des Abends spät,

friedlich in das Bettchen gehn,

von der kurzen Woche träumen,

dann kommt da das alte Lied:

ach lieber Schatz ich bin so müd,

da sprich dann doch die holde Maid,

was –bei dieser Arbeitszeit!

Keine Ausrede blieb mir noch,

und ich fiel in ein dunkles Loch.

Und vergaß die verkürzten Wochen

und geh dann lieber da malochen.

Karl-Heinz Faulstich