In Hessen jederzeit Müssen können

Landesseniorenvertretung für ein Recht auf öffentliche Toiletten

Auf eine öffentliche Toilette zu gehen ist in Hessens Städten und Gemeinden ein großes Problem. „Es gibt entweder nur wenige öffentliche Toiletten oder überhaupt keine. Ein grundlegendes menschliches Bedürfnis wird hier brutal auf den Hilfesuchenden abgewälzt“, so die Landesseniorenvertretung Hessen (LSVH) in einer Stellungnahme.

Es ist würdelos, vergeblich nach einer Toilette suchen zu müssen. Die Scham, die der Mensch in diesem Fall erleiden muss, ist extrem. Hinzu kommt dann im Ernstfall auch noch eine Strafe, die dann schnell 1000 € erreichen kann“, erläuterte Landesvorsitzender Klaus Reifert.

Daher fordern wir die hessische Landesregierung auf, ein Gesetz auf den Weg zu bringen, dass künftig öffentliche Toiletten an möglichst vielen Orten frei verfügbar sein müssen. Dies könnte eine landesrechtliche Vorschrift bewirken, die öffentliche Toiletten als Aufgabe der Daseinsvorsorge den Kommunen zuweist. Kommunen sollten künftig Toiletten beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen und in Einkaufspassagen aufstellen, sofern dies technisch machbar ist und dem lokalen Bedarf entspricht. Eine solche neue Regelung zielt darauf ab, möglichst allen Bürgerinnen und Bürgern öffentlichen Zugang zu Toiletten zu gewähren.

Unisex-Toiletten könnten eine Lösung sein. Statt der doppelten Toiletten an wenigen Stellen, hätte man dann einzelne Toiletten an mehreren Stellen, so LSVH-Landesvorsitzender Klaus Reifert. „Aus Sicht der Landesseniorenvertretung Hessen gehört es grundsätzlich zur Menschenwürde, dass man im öffentlichen Raum vernünftig auf Toilette gehen kann“, so deren Vorsitzender Klaus Reifert abschließend.

Hintergrundinformation:

Die Landesseniorenvertretung Hessen e.V. (LSVH) ist die Vertretung der kommunalen Seniorenvertretungen in Hessen. Der LSVH unterstützt und vertritt die Arbeit von ca. 150 Seniorenvertretungen, Seniorenräte und Seniorenbeauftragte auf Landesebene. Hierdurch wird gewährleistet, dass die Interessen und Wünsche der über 60-jährigen gehört werden. Es werden ca. 1,8 Millionen Mitbürgerinnen und Mitbürger über 60 Jahre in Hessen durch den LSVH vertreten.