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Pfalz-Echo
Ausgabe 12/2023
Natur & Umwelt
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Zurück zur Natur – mit Blumen und Pflanzen

Unterschiedliche Materialien bieten Unterschlupf für verschiedene Insekten.

Was es bei naturnahem Gärtnern zu beachten gilt

Viele Menschen wollen sich heute ein Stück Natur in den Garten oder auf den Balkon holen. Hier kann man im Kleinen etwas für die heimischen Insekten und Tiere tun und auch ihr eifriges Treiben beobachten. Dabei muss es nicht gleich ein großes Projekt sein: Im Zweifel genügen erst einmal ein Pflanzkasten oder ein, zwei Quadratmeter im Beet. Dort können Tierfreund:innen die neue Herangehensweise ans naturnahe Gärtnern ausprobieren - und, wenn sie möchten, später ausweiten. Denn das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch schön und meistens pflegeleicht. Damit sich Insekten und andere Tiere wohlfühlen, sollte man ein paar einfache Dinge beachten.

Keine Schotterflächen und wenig Rasen

Reine Schotterflächen im Garten versiegeln den Boden, Wasser kann nicht versickern, Hitze staut sich, sie bieten keine Nahrung für Tiere - und sehen meist auch nicht lange ordentlich aus. Die bessere Alternative ist eine Bepflanzung mit pflegeleichten Bodendeckern. Da gibt es Arten für fast jeden Standort und verschiedene Ansprüche: Das ganze Jahr hindurch grün sind zum Beispiel Dickmännchen (Pachysandra terminalis) für schattige Plätze oder Sandthymian (Thymus serpyllum) für volle Sonne. Sie schützen mit ihrem dichten Blattwerk den Boden, unterdrücken unerwünschte Wildkräuter und eröffnen kleine Lebensräume. Übrigens ist auch der Wert der beliebten Rasenfläche aus ökologischer Sicht eher gering. Wer nicht tatsächlich einen Spielrasen braucht, kann zum Beispiel auch eine Blumenwiese anlegen. Oder man setzt zumindest ein paar Krokusse für den Frühling in den Rasen.

Auf Chemie verzichten

Eine der wichtigsten Regeln beim naturnahen Gärtnern ist der Verzicht auf Gift und chemischen Dünger. Stattdessen kommen biologische Alternativen zum Einsatz: Hornspäne, verschiedene Kräuterjauchen und Kompost. Das sollte man allerdings nicht nur in einer Ecke, sondern im ganzen Garten durchhalten - denn die Tiere unterscheiden natürlich nicht zwischen Natur- und „Chemiebeet“. Wer den Platz dafür hat, kann zudem einen Komposthaufen anlegen: Damit werden das anfallende Schnittgut und teilweise sogar Küchenabfälle direkt in Dünger umgewandelt. So verbessert man auf natürlichem Wege seinen Boden und vermeidet Müll.

Naturnahe Stauden verwenden

Die Pflanzen im Naturbeet sollten der heimischen Tierwelt etwas bieten - gefüllte Blüten und viele Exoten sehen zwar gut aus, haben aber keinen Nutzen für Insekten und Vögel. Doch keine Sorge: Man muss sich nicht unbedingt auf Wildstauden beschränken. Manche Zuchtformen und ausländische Pflanzen sowie viele Kräuter, wie Salbei, Minze oder Lavendel, sind sehr beliebt bei Biene und Co. Im Zweifel fragt man am besten im Gartencenter oder Fachhandel nach. Auch für Pflanzkästen gibt es eine große Auswahl bienenfreundlicher und lange blühender Blumen: An beliebten Balkonpflanzen wie Elfenspiegel (Nemesia) und Fächerblume (Scaevola aemula) erfreuen sich beispielsweise auch die Bienen.

Verstecke und Unterschlupf anbieten

Natürliche Höhlen und dichtes Unterholz gibt es in unseren „aufgeräumten“ Siedlungen heute nur noch selten. Damit Tiere trotzdem Ruheplätze und Verstecke finden, kann man ihnen Alternativen anbieten. Nistkästen für Vögel haben inzwischen schon viele im Garten, so genannte Insektenhotels sind ebenfalls bereits beliebt und eignen sich auch für den Balkon. Wer etwas Platz im Garten hat, kann gezielt Totholz- oder Steinhaufen liegenlassen, in denen sich kleine Tiere gut verstecken können. Zudem verleiht ein alter Ast oder eine dicke Wurzel dem Beet sogar eine natürliche, verwunschene Stimmung. (per)