Überarbeitetes Abfallwirtschaftskonzept im Verwaltungsrat des EWL
LANDAU. Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht: Das sieht auch der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetriebs Landau (EWL) so und verfolgt deshalb auch im fortgeschriebenen Abfallwirtschaftskonzept dessen konsequente Reduktion.
In der Sitzung von Mittwoch, 10. Mai, präsentierte der Umweltbetrieb dem Verwaltungsrat den Entwurf seiner aktuellen Fassung: Ziel sei es, den Anteil an Restabfall weiter zu reduzieren und Stoffkreisläufe noch enger zu schließen.
Darüber hinaus wird der EWL seine Unterstützung für Bürger:innen verstärken, mit dem Ziel, dass diese ihre Abfallmenge weiter reduzieren und die Verwertungsquote steigern.
„Je weniger in der Restabfalltonne landet, desto besser. Mit dem fortgeschriebenen Abfallwirtschaftskonzept werden wir auch den Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz gerecht, nach denen der Anteil an Restabfall weiter sinken muss“, erläutert Bernhard Eck, Vorstandsvorsitzender des EWL.
Lukas Hartmann, Beigeordneter der Stadt Landau und Verwaltungsratsvorsitzender des EWL, ergänzt: „Wir können sogar mehr als das notwendige Maß schaffen: Das Ziel des EWL lautet rund 80 Kilo Restabfall pro Jahr und Einwohner – das ist ambitioniert, aber machbar, wie das Konzept zeigt.“
Damit die Abfallsammelfahrzeuge in ganz Landau künftig weniger Material einsammeln müssen, setzt der EWL auf ein angepasstes Abfallwirtschaftskonzept. Stimmt der Verwaltungsrat dem Entwurf zu, werden Bürgerschaft, Naturschutzverbände und Selbstverwaltungskörperschaften der Wirtschaft wie IHK oder HWK zur Beteiligung aufgerufen.
Im Mittelpunkt stehen die Schließung von Stoffkreisläufen, der Schutz von Gesundheit und Umwelt, Kostensenkung bei Rohstoff- und Energieversorgung sowie die Klimarelevanz der getroffenen Maßnahmen. Um zum Beispiel Restabfall zu reduzieren, plant der EWL Räumlichkeiten für ein Second-Hand-Kaufhaus bereitzustellen sowie die Umstellung auf eine abfuhrbasierte Abrechnung per Identsystem.
Damit weniger Bioabfall und Wertstoffe anfallen, sollen alle Grundstücke eine Biotonne erhalten sowie mehr Grundstücke im Stadtgebiet mit einer Gelben Tonne ausgestattet werden.
Auch die Abfallberatung wird durch den Einsatz von mehr Personal ausgeweitet.
Für die bessere Erfassung von Bioabfall plant der EWL außerdem, krautiges und holziges Material verbessert zu erfassen. „Letzteres kann – wenn es sortenrein ist – direkt zu Biomassebrennstoff aufbereitet werden und lokal in Landau zur Energieerzeugung eingesetzt werden“, sagt Bernhard Eck. Saisonal sollen Gartenabfälle nach Plänen des EWL daher auch über Container wohnortnah abgegeben werden können, um Entsorgungswege weiter zu reduzieren. (per)