Immer mehr Schadnager: EWL startet Kampagne und bittet Bevölkerung um Unterstützung
LANDAU. Der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) will aktiv gegen Ratten und andere Schadnager vorgehen. Deshalb begann am 21. Mai im 275 Kilometer langen Kanalnetz der Stadt eine neue Bekämpfungsaktion, bei der eine vom EWL beauftragte Firma spezielle Köder in das öffentliche Kanalsystem einbringt. Auch Privatpersonen können sich der Kampagne mit Maßnahmen auf dem eigenen Grundstück anschließen. „Die Populationen der Schadnager im Zaum zu halten ist immens wichtig. Denn Ratten und Co. können Krankheiten übertragen und wertvolle Infrastruktur beschädigen“, informiert Udo Adams, Mitarbeiter des EWL, der die Aktion koordiniert.
Bei der anstehenden Bekämpfungsaktion hängt die Spezialfirma nun Köder in Misch- und Schmutzwasserkanäle ein – dorthin ziehen sich die Ratten bevorzugt zurück. Wenn es weder klare Anzeichen für einen Rattenbefall noch entsprechende Meldungen von Bürger:innen gibt, werden zunächst giftfreie Köder ausgelegt, um Daten zum Befall zu erheben. Zwei Wochen später werden dann Giftköder nachgelegt. „Die dienen gleichzeitig zur Kontrolle, wie wirksam die erste Auslegung war. Sind die Köder verschwunden oder angefressen, wissen wir, dass es weiterhin einige Nagetiere gibt. Dann legen wir nach“, erklärt Udo Adams. Das Prozedere werde so lange wiederholt, bis keine Spuren der Ratten im Abwassersystem mehr auftauchen. Aufmerksame Bürger:innen können die aufwendige Aktion unterstützen: Wer den Verdacht hat, dass in seinem Umfeld Ratten unterwegs sind, kann sich an den EWL wenden. Meldungen sind möglich per Telefon unter 06341-13-8659 oder per E-Mail an udo.adams@landau.de.
Sind private Grundstücke von Schadnagern betroffen, sollten die Eigentümer:innen direkt mit der beauftragten Spezialfirma Rockstroh unter der Rufnummer 07066-8419 Kontakt aufnehmen. Sie werden dort beraten und haben anschließend die Möglichkeit, auf eigene Kosten die öffentliche Bekämpfungsmaßnahme auf ihr Grundstück auszudehnen.
„Wir bekommen die Population mit unserer Kampagne in den Griff“, betont Udo Adams. „Wichtig ist aber auch, dass alle Menschen in Landau durch eigenes umsichtiges Verhalten mithelfen, den Zuwachs der Rattenpopulationen zu beschränken.“ Hierfür geben die Abwasserexperten des EWL wichtige Tipps:
· Keine Tauben und Enten füttern
· Speisereste nicht über den Ausguss oder die Toilette entsorgen
· Bei eigenen Komposthäufen keine Speiseabfälle oder gekochten Lebensmittel entsorgen
· Speiseabfälle und verdorbene Lebensmittel gehören in eine Biotonne, deren Deckel geschlossen gehalten werden muss
· Gelben Sack erst am Abholtag rausstellen
· Schuppen und Keller auf Nistmöglichkeiten für Ratten untersuchen und gegebenenfalls Schächte und Einstiegsmöglichkeiten absichern. (per)