Umweltministerin Katrin Eder.
Umweltministerin Katrin Eder weiht Aufzuchtstation im Zoo ein
Landau. Umweltschutzministerin Katrin Eder hat im Zoo Landau eine Aufzuchtstation für Kiebitze eingeweiht, um deren Überlebenschancen zu erhöhen. Die stark vom Aussterben bedrohte Art soll so durch Ausbrütung und Aufzucht von Eiern aus gefährdeten Nestern unterstützt werden. Eder betonte die Bedeutung der Artenvielfalt für stabile Ökosysteme, die besser auf Veränderungen reagieren können. „Fehlen zu viele Arten, kann auch das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten“, sagte sie.
Die Aufzuchtstation ist Teil des landesweiten Kiebitz-Projekts, das seit 2019 jährlich mit rund 200.000 Euro aus der Aktion Grün des Klimaschutzministeriums gefördert und von der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie (GNOR) e.V. betreut wird. Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter:innen der GNOR beobachten die Nester der Kiebitze und bringen gefährdete Eier in den Zoo Landau, wo sie ausgebrütet und die Küken bis zur Auswilderung aufgezogen werden.
„Vor rund 30 Jahren war der Kiebitz noch ein typischer Vogel der Agrarlandschaft und weit verbreitet. Heute gibt es in ganz Rheinland-Pfalz nur noch insgesamt 120 Brutpaare.“, so Eder. Zoodirektor Jens-Ove Heckel fügte hinzu, dass progressive Zoos dann einschreiten müssen, wenn Tierarten in ihrem natürlichen Lebensraum gefährdet sind.
Gerado Unger Lafourcade, Kiebitz-Beauftragter der GNOR, erklärte, dass bislang 83 Eier in den Zoo gebracht wurden und die Hoffnung besteht, viele gesunde Jungvögel auswildern zu können. „Auch in der Natur würden es unter guten Umständen nur rund zehn Prozent der Tiere schaffen“, sagte er. Unger Lafourcade betonte die Notwendigkeit, das Landschaftsbild zu ändern, um den Kiebitz langfristig zu schützen.
Die Eientnahme und Aufzucht wird von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd streng überwacht. Präsident Hannes Kopf lobte die Zusammenarbeit zwischen dem Zoo Landau und der GNOR für konkrete Artenschutzmaßnahmen.
Die Aufzuchtstation im Zoo Landau wurde in einem umgebauten, zuvor ungenutzten Raum eingerichtet und mit einem Brutapparat sowie Außenvolieren ausgestattet. Der Bereich ist für Besucher:innen nicht zugänglich, um die Tiere nicht zu stören. Informationen über den Kiebitz und seine Schutzbedürfnisse werden jedoch durch Filme und Schilder vermittelt. (red)
Weiter Informationen unter www.zoo-landau.de.