Spezialfirma legt Köder aus
LANDAU. Die städtische Infrastruktur in Landau besteht unter anderem aus einem 275 Kilometer langen Kanalnetz. Um dort aktiv gegen Ratten und andere Schadnager vorzugehen, startet der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) eine neue Bekämpfungsaktion. Im Laufe des Monats Juni werden von einer Spezialfirma wieder spezielle Köder in das öffentliche Kanalsystem eingebracht. Lebensmittel
Abfälle und Klimaerwärmung als Ursache
„Unser Eindruck ist, dass es insgesamt mehr Schadnager in Landau gibt“, ordnet Udo Adams ein. Die Experten des EWL sehen dies im Klimawandel sowie im menschlichen Verhalten begründet: Milde Winter begünstigen die Zunahme der Rattenpopulation. Zum anderen führen entsorgte Lebensmittel, wenn sie etwa im Haushalt über die Toilette weggespült oder in Parks oder auf Spielplätzen offen liegengelassen werden, zu vielen für Ratten erreichbaren Nahrungsquellen. Die Reste vom Teller, nicht aufgegessene Brote oder verdorbene Lebensmittel sind organischer Natur und gehören deshalb in die Biotonne.
Wirksame Köderaktion – gemeinsam klug handeln
Mit dem Einbringen von Ködern hat der EWL eine Spezialfirma beauftragt. Diese hängt Köder in Misch- und Schmutzwasserkanäle ein, in welche sich Ratten bevorzugt zurückziehen. Nach zwei Wochen werden neue Köder nachgelegt. „Das dient auch gleichzeitig der Kontrolle, wie wirksam die erste Auslegung war. Sind die Köder weg oder angefressen, gibt es noch einige Nagetiere. Dann legen wir nach“, erklärt Udo Adams.
Wer den Verdacht hat, dass in seinem Umfeld Ratten unterwegs sind, kann sich an den EWL wenden. Meldungen sind möglich per Telefon unter 06341-13-8659 oder per E-Mail an udo.adams@landau.de.
Sind private Grundstücke von Schadnagern betroffen, sollten die Eigentümer direkt mit der beauftragten Firma Holler unter der Rufnummer 0171-4450006 Kontakt aufnehmen. Sie erhalten dort Beratung und die Möglichkeit, die öffentliche Bekämpfungsmaßnahme kostengünstig auf ihr Grundstück auszudehnen.
Vor allem Wanderratten im Fokus
Vor allem Wanderratten sind ernst zu nehmende Überträger von Krankheiten, etwa durch Salmonellen, Schweinetrichinen, Bandwürmer, Flöhe und Milben. Die im Kot der Tiere enthaltenen Bakterien und Viren werden vom Menschen bei Kontakt aufgenommen und können so zur Erkrankung führen. Darüber hinaus hinterlassen sie Schäden an elektrischen Leitungen oder an Dämmstoffen sowie an der Bausubstanz.
Vorbeugende Maßnahmen
Die Abwasserexperten des EWL geben wichtige Tipps:
·Keine Tauben und Enten füttern.
·Speisereste nicht über den Ausguss oder die Toilette entsorgen.
·Speiseabfälle und verdorbene Lebensmittel gehören in die Biotonne und deren Deckel geschlossen.
·Gelben Sack erst am Abholtag nach draußen stellen.
·Schuppen und Keller auf Nistmöglichkeiten untersuchen.
(per)