Fachkräfte „Gemeindeschwester plus“ geben Tipps
Viele Menschen leiden aktuell unter den hohen Temperaturen, darunter häufig Senior:innen. Die Fachkräfte Gemeindeschwester plus haben einige hilfreiche Tipps für ältere Menschen und deren Angehörige gesammelt.
Menschenansammlungen vermeiden
Bei größeren Menschenansammlungen ist die Luft schneller verbraucht – das kann besonders bei hohen Temperaturen zu Kreislaufproblemen führen. Wenn möglich, sollten zum Beispiel volle Busse und Bahnen bei Hitze gemieden werden.
Auf angepasste Hautpflege und Kleidung achten
Im Sommer bietet es sich an, helle, luftige Kleidung zu tragen. Bei Sonneneinstrahlung ist eine Kopfbedeckung ratsam, die auch Ohren und Nacken schützt, sowie Schuhe, die den Fußrücken bedecken. Um Augen vor Schäden zu schützen, hilft eine Sonnenbrille – bei dieser kann es sich auch um eine preisgünstige von seriösen Händlern handeln, wichtig ist, dass sie den Hinweis zum absoluten UV-Schutz (UV400) aufweist. Unbedeckte Haut kann durch großzügiges Eincremen vor Sonnenbrand geschützt werden. Es wird empfohlen, sich eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt im Freien reichlich einzucremen sowie mehrmals täglich nachzucremen.
Zuviel Sonne und Überanstrengung vermeiden
Zur Mittagszeit ist die Wirkung der Sonne höher als zu den Morgen- und Abendstunden. Sind Aktivitäten im Freien geplant, ist es empfehlenswert, sich zuvor über den UV-Index und die vorausberechneten Temperaturen zu informieren. Dabei sollte man bei Aktivitäten am Gewässer oder bei Sand (zum Beispiel Spielplätze) beachten, dass die dortige UV-Belastung durch Reflexion höher sein kann, als vom UV-Index angegeben ist. Wenn möglich, sollten körperliche Aktivitäten auf die frühen Morgen- oder Abendstunden verlagert werden – auch Gartenarbeit sollte nicht in der Mittagssonne erfolgen. Bei großen Einkäufen ist es besser, um Mithilfe von Familienmitgliedern oder aus dem Nachbarschafts-, Bekannten- oder Freundeskreis zu bitten. Ruhepausen einzuplanen, ist ebenfalls hilfreich. Um den Körper abzukühlen, können Fußbäder, kühlende Waschungen oder Einreibungen, insbesondere vor dem Schlafengehen, wohltuend sein.
Wohnräume kühl halten
Frische Luft kommt am besten früh morgens durch ausgiebiges Lüften in die Wohnräume. Über den Tag sollten Räume möglichst abgedunkelt bleiben. Von Vorteil können Ventilatoren und Klimaanlagen sein. Zur Verringerung der Raumtemperatur kann das Aufhängen feuchter Tücher beitragen. Ein leichtes Laken reicht bei hohen Temperaturen vielen als Zudecke in der Nacht aus.
Auf ausreichend Flüssigkeit und auf den Speiseplan achten
Bei Senior:innen ist es möglich, dass das Durstgefühl nicht so stark vorhanden ist wie bei jüngeren Menschen beziehungsweise verzögert eintritt. Dadurch kann es zu erheblichem Flüssigkeitsmangel kommen. Um genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, ist es hilfreich, sich aktiv selbst daran zu erinnern und auch zu trinken, wenn man nicht durstig oder unterwegs ist. Der individuelle tägliche Flüssigkeitsbedarf sollte hausärztlich besprochen werden, da durch eventuelle Vorerkrankungen die Trinkmenge variieren kann. Um einen Überblick zu bekommen, ist das Führen eines Trinkplans von Vorteil. Geeignete Flüssigkeiten sind mineralreiche Tafelwasser, Leitungswasser, Kräuter- und Früchtetee, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte sowie leichte Fleisch- und Gemüsebrühen. Die Getränke sollten nicht zu kalt sein, weil es sonst zu Kreislaufbelastungen kommen kann. Weniger geeignet sind alkoholische Getränke, schwarzer Tee, Kaffee sowie stark gezuckerte Limonaden. Um zusätzliche Kreislaufbelastungen zu vermeiden, kann bei Hitze ein angepasster Speiseplan helfen. Wasserreiches Obst, Salate und Gemüse versorgen den Körper mit Vitaminen, Mineralien und zusätzlicher Flüssigkeit. Dies sind zum Beispiel Wassermelonen, Grapefruits, Äpfel oder Pfirsiche. Zum wasserreichen Salat und Gemüse zählen etwa Eisbergsalat, Chinakohl, Tomaten, Zucchini und Gurken. Es empfiehlt sich, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen.
Gesundheitliche Risiken bei Hitze und Sonnenstrahlung minimieren
Folgen hoher Temperaturen können Kreislaufprobleme, Verwirrtheitszustände, Erbrechen und allgemeine Schwäche sein. Erste Anzeichen sind zum Beispiel Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Schwindel oder schlaffe Haut. Durch ultraviolette Strahlungen können Schädigungen der Haut und der Augen auftreten wie etwa Sonnenbrand, Netzhautschädigung oder Linsentrübung. Bei der Einnahme von Medikamenten oder Nutzung von Kosmetika, empfiehlt sich Rücksprache mit dem Arzt zu Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Sonnenlicht zu halten. Auch bei gesundheitlichen Problemen durch Überhitzung und Sonnenstrahlung ist der Hausarzt oder die Hausärztin zu kontaktieren. Außerhalb der Sprechzeiten des Hausarztes oder der Hausärztin kann der ärztliche Bereitschaftsdienst unter der Rufnummer 116117 angerufen werden. In lebensbedrohlichen Fällen ist der Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 anzurufen. (per)
Claudia Sarter, für die Stadt Landau zuständige Gemeindeschwester plus ist wie folgt zu erreichen: Telefon: 0159-04020788, Mail: gemeindeschwester.plus@sozialstation-landau.de