Wie in den vergangenen Jahren hisst die Stadt Landau zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen das Banner der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes.
Landau. Landau sagt Nein zu Gewalt an Frauen: Auch in diesem Jahr setzte die Stadt Landau am 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, ein sichtbares Zeichen. Anlässlich des Aktionstags wurde am Rathaus das Banner der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes gehisst.
Denn: Auch heute noch ist Gewalt gegen Frauen ein universelles, meist unbestraftes Verbrechen mit vielen Gesichtern â körperliche und psychische Bedrohung, direkte Gewaltanwendung, sexuelle Belästigung, Nötigung, Vergewaltigung, Zwangsprostitution, Zwangsehen, Frauenhandel und Genitalverstümmelung. Allein in Deutschland wird jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. In der Südpfalz steigt, wie im bundesweiten Trend, die Anzahl der Gewaltdelikte gegen Frauen im häuslichen Umfeld. Auch ein Trend zu mehr Brutalität sei erkennbar, informiert die städtische Gleichstellungsbeauftragte Evi Julier.
âMit dem Banner am Rathaus wollen wir das Thema dahin bringen, wo es hingehört: in die Ãffentlichkeitâ, erklärt OB Thomas Hirsch. âGewalt gegen Frauen ist weder Privatangelegenheit noch Bagatelle. Sie ist strafbar. Wir wollen zu Zivilcourage ermutigen und deutlich machen: Gewalt geht uns alle an. Niemand darf wegschauen, wenn eine Frau im Umfeld physisch oder psychisch misshandelt wird.â âDie Aufmerksamkeit der Ãffentlichkeit ist wichtig, um die Bestrebungen von Frauen in Deutschland, aber auch in Katar, Iran, Afghanistan und überall auf der Welt nach Freiheit und Selbstbestimmung zu unterstützen, um weiter Fortschritte bei der Gleichberechtigung zu erreichenâ, ergänzt Julier. âFrauen haben ein Recht auf freie Entfaltung und ein selbstbestimmtes Leben ohne Bevormundung und Gewalt.â Noch immer werde beim Thema Gewalt gegen Frauen vielfach weggesehen. âAber: Hier in Landau sind wir mit Hilfsangeboten gut aufgestelltâ, ist Julier überzeugt. âEs gibt viele Einrichtungen, die Frauen unterstützen, sich dauerhaft aus einer Gewaltsituation zu befreien. Das ist auch anonym möglich.â âHelfen Sie uns dabei, diese Möglichkeiten bekannter zu machen â und schauen Sie nicht weg, wenn ein Mensch Hilfe brauchtâ, appellieren OB Hirsch und Gleichstellungsbeauftragte Julier an die Bevölkerung.(per)
Hintergrund
Der Gedenktag am 25. November geht zurück auf die Ermordung der drei Schwestern Mirabal in der Dominikanischen Republik. Wegen ihres politischen Widerstands gegen den Diktator Trujillo wurden sie am 25. November 1960 vom Geheimdienst nach monatelanger Folter getötet. Der Mut der drei Frauen gilt inzwischen als Symbol für Frauen weltweit, die nötige Kraft für das Eintreten gegen jegliches Unrecht zu entwickeln.