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Pfalz-Echo
Ausgabe 5/2024
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Ein sicherer Ort für queere Jugendliche

Tauschten sich aus (von links nach rechts): Mark Blattner, Julia Weber-Tritscher, Georg Kern, Dietmar Seefeldt, Ulrike Bischoff, Hannelore Schlageter, Sabine Bader und Tanja Hühnerfauth.

Vertreter des Landkreises SÜW informieren sich über Angebote der Landauer Aids-Hilfe

Landau. Die Landauer Beratungsstelle Aids-Hilfe (Queichheimer Hauptstraße 28 ) erhielt kürzlich Besuch von Landrat Dietmar Seefeldt. Er informierte sich über den aktuellen Stand der Arbeit der Aids-Hilfe. Diese bietet ein vielfältiges Beratungsangebot über Betreutes Wohnen bis zur Drogenhilfe. Aus Mitteln der Stiftung der Sparkasse Südpfalz übergab der Landrat einen Scheck über 1000 Euro.

Anlaufstelle für queere Jugendliche

Psychologe Mark Blattner berichtete, dass die Aids-Hilfe für queere Jugendliche Einzelberatung und eine betreute Gruppe biete. Die Gruppe namens „Queer*-JubeJu“ („Jugend berät Jugend zu queeren Themen“)trifft sich zweimal monatlich. Die Gruppe ist eine Anlaufstelle für queere Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren. Im geschützten Rahmen und unter fachlicher Begleitung können sie dort über alles reden, was sie beschäftigt. „Die Gruppe bietet in erster Linie einen sogenannten safe space, einen sicheren Raum. Manche trauen sich in diesem Umfeld zum Beispiel erstmals, sich mit ihren richtigen Pronomen vorzustellen oder sich in bestimmter Kleidung zu zeigen“, so Blattner. Auch Erfahrungen mit Diskriminierung auf dem Schulhof und die Frage, wie die anderen damit umgehen, sind regelmäßig Thema, berichtet der hauptamtliche Mitarbeiter des Vereins. Natürlich werde auch über sexuelle, romantische und geschlechtliche Vielfalt gesprochen, oder, bei Bedarf, über medizinische und rechtliche Fragen.

HIV-Infektionen nehmen wieder zu

Ulrike Bischoff aus dem Vereinsvorstand der Aids-Hilfe berichtete, dass die Anzahl der HIV-Infizierten in Deutschland steige. Zum Teil sei dies ein statistischer Effekt, der mit dem Zuzug vieler aus der Ukraine Geflüchteter zusammenhänge, wo die Inzidenz des HI-Virus bekanntermaßen höher sei als in der Bundesrepublik. „Aber unerfreulicherweise gibt es nach wie vor auch viele Neuinfektionen in Deutschland. Diese Zahlen sind im ländlichen Raum höher als in der Stadt“, so Bischoff. Jedes Alter sei in der Beratung vertreten. Aufklärung, insbesondere an Schulen, sei nach wie vor sehr wichtig. Auch andere sexuell übertragbare Krankheiten wie Syphilis oder Pilzinfektionen müssten enttabuisiert werden.

Sprechstunde des Gesundheitsamts

Das Gesundheitsamt Südliche Weinstraße/Landau bietet zusammen mit der Landauer Aids-Hilfe an jedem dritten Dienstag im Monat von 14 bis 15 Uhr eine Sprechstunde zu sexuell übertragbaren Krankheiten an. Im Anschluss an die Beratung kann eine Blutentnahme zur HIV-Testung erfolgen. Der nächste Termin ist am Dienstag, 20. Februar, in der Klaus-von-Klitzing-Str. 2, dritter Stock. Wer zur Beratung kommen möchte, muss sich telefonisch unter 06341-940603 anmelden. Die Beratung ist vertraulich, anonym und kostenlos. (per)

Die Aids-Hilfe Landau ist montags bis mittwochs und freitags von 13 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet. Telefonisch erreicht man die Mitarbeiter:innen unter 06341-88688 oder per E-Mail an info@aids-drogen-jugendhilfe.de.