Titel Logo
Niestetaler Nachrichten
Ausgabe 5/2024
Vereine und Verbände
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Naturschutzbund - Arbeitsgruppe Niestetal

Prof. Dr.-Ing. Carsten Dierkes

Donnerstag, 14.3.24, 19:00 Uhr

Haferbachhalle Niederkaufungen

Carsten Dierkes, Geschäftsführer des Forschungsinstituts H2O Research GmbH Münster, ist Experte auf dem Gebiet des Grundwasser- und Hochwasserschutzes. Er wird uns den Stand der Forschung und die neuen Regelwerke einer zeitgemäßen wasserbewussten Siedlungsgebietsentwicklung anhand vieler Beispiele aus anderen Gemeinden erläutern.

Hierzu gehört unter anderem das Konzept der „Schwammstadt“, die Entsiegelung von Flächen, dezentrale Retentionsmaßnahmen zum Wasserrückhalt, Regenwasserversickerung ergänzt durch Regenwassernutzung in Privathaushalten und Gewerbegebieten sowie eine Reihe weiterer dezentraler Maßnahmen. Zusammen leisten diese Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.

Mögliche Übernahmen der Erfahrungen aus anderen Städten und Dörfern für Kaufungen und andere Lossegemeinden werden wir im Anschluss diskutieren.

Obwohl die Flächen der Dörfer und Städte im Losseeinzugsgebiet, wie bei den meisten Flüssen, einen geringeren Flächenanteil gegenüber forst- und landwirtschaftlich genutzten Flächen haben, ist ihre Bedeutung für den Hochwasserschutz nicht zu unterschätzen, da lokale Überflutungen durch kleinsträumige Starkregenereignisse derzeit stark zunehmen. Maßnahmen in Siedlungsgebieten zum Hochwasser- und Überflutungsschutz sind daher unbedingt wichtig. Zudem zählt beim Hochwasserschutz jeder Kubikmeter, da insbesondere kurzfristig auftretende Flutspitzen abgefangen werden müssen, um Überflutungen im Siedlungsraum zu verhindern.

Schon die erste Veranstaltung mit dem Titel „Großstaudämme sind überflüssig“ im November zeigte, dass es im Lossetal tragfähige Alternativen zu den geplanten Großstaudämmen vor Oberkaufungen und bei Helsa gibt. Die Kombination einer Vielzahl dezentraler Maßnahmen, die das gesamte Wassereinzugsgebiet der Losse berücksichtigen, wären nicht nur genauso wirksam, sondern würden auch dem sinkenden Grundwasserspiegel entgegenwirken und bei lokalen Regenereignissen sogar einen besseren Schutz vor Hochwasser gewährleisten.

Diese, wie die noch folgenden Veranstaltungen zum nachhaltigen Hochwasserschutz sollen dazu beitragen, zu einem Moratorium der überdimensionierten Staudammplanungen im Lossetal zu führen. Eine qualifizierte Prüfung eines nachhaltigen Flächenkonzeptes zum Hochwasserschutz im Lossetal ist bis heute nicht erfolgt. Neben einer interessierten Öffentlichkeit sind daher insbesondere auch die politischen Entscheidungsträger aus Kaufungen sowie den anderen Lossetalalgemeinden und des Wasserverbandes Lossetal zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit BUND, „Verein zur Förderung der sozialen und natürlichen Umwelt“ und „Alles im grünen Bereich“.