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Lebach Mittelpunkt des Saarlandes
Ausgabe 44/2023
Lebach kompakt
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Martinsumzüge in allen Stadtteilen

Symbolfoto: Falco auf Pixabay

Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne – dieses Lied wird am zweiten Wochenende im November gleich mehrfach in all unseren Stadtteilen erklingen. Denn vom 09. bis 12. November starten in Lebach, Aschbach, Eidenborn, Niedersaubach, Steinbach, Falscheid, Knorscheid, Thalexweiler, Landsweiler, Dörsdorf und Gresaubach die Martinsumzüge, Kinder mit meist selbstgebastelten Laternen ziehen bei Anbruch der Dunkelheit durch die Straßen und versammeln sich anschließend zu einem großen Martinsfeuer an einem zentralen Platz in ihrem Ort.

Eine schöne Tradition, die auf den Heiligen Martin von Tours zurückgeht. Martin war ein römischer Soldat, der im Jahr 316 nach Christus geboren wurde. Der Legende nach ritt er an einem kalten Wintertag an einem hungernden und frierenden Bettler vorbei. Martin teilte mit dem Schwert seinen warmen Mantel und schenkte dem Bettler eine Hälfte, damit dieser die Kälte besser aushalten konnte. In der folgenden Nacht erschien der Bettler Martin im Traum und gab sich als Jesus Christus zu erkennen. Nach diesem Erlebnis ließ sich Martin taufen und im christlichen Glauben unterrichten, wurde später auf Bitten der Bevölkerung Bischof und nach seinem Tod am 11. November 397 heiliggesprochen. Zu Lebzeiten war er stets bescheiden. Sein Bischofsthron war ein einfacher Hocker, seine Residenz eine karge Klosterzelle.

Der Ursprung der Laternenumzüge liegt wahrscheinlich in der Überführung von Martins Leichnam. Denn dieser wurde in einem Boot von Laternenlicht geleitet. Bereits die frühen Christen ehrten mit Lichterprozessionen unter anderem den Heiligen Martin an seinem Gedenktag. Zudem entzündeten die Menschen einst häufig im November Feuer auf den abgeernteten Feldern - zum Dank für die Ernte und als symbolischen Abschied vom Erntejahr.

Liebe Leserin,

lieber Leser,

die Martinsumzüge sind nur möglich, wenn viele Ehrenamtliche zusammenarbeiten. Dies beginnt bereits bei der Planung, Terminierung und Organisation, die in der Regel in den Händen der Ortsvorsteherin und Ortsvorsteher liegt. Feuerwehrleute begleiten aus Sicherheitsgründen den kompletten Umzug und sorgen rund um das große Martinsfeuer dafür, dass nichts passiert. Mancherorts wird der Umzug auch von St. Martin auf seinem Pferd begleitet – hierfür muss allerdings zunächst ein geeigneter Reiter oder eine geeignete Reiterin gefunden werden. Traditionell erhalten die Kinder bei den Martinsfeiern eine große Martinsbrezel, deren Verteilung ebenfalls von Ehrenamtlichen organisiert wird. Alles in allem sind also jede Menge Menschen an einem solchen Tag im Einsatz. Dies ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Ich danke daher allen Helferinnen und Helfern, die in den elf Stadtteilen im Einsatz sind, um Kindern und Eltern einen ganz besonderen Abend zu bereiten.

Herzlichst,
Ihr Klauspeter Brill, Bürgermeister